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Dell-Kunden erheben Anklage wegen Täuschung

23.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wegen angeblich systematischer Täuschung von Kunden hat eine Anwaltskanzlei aus San Francisco eine Sammelklage gegen Dell sowie dessen Finanzpartner CIT Bank eingeleitet. Der Computerbauer werbe für ein preisgünstiges Produkt, verkaufe anschließend aber ein teureres oder qualitativ schlechteres Produkt, begründete die Kanzlei Lerach Couglin Stoia Geller Rudman & Robbins LLP die bereits am 14. Februar beim obersten Amtsgericht von San Francisco eingereichte Klage. Das Unternehmen soll außerdem vorgeblich günstige Finanzierungskonditionen angeboten haben, um anschließend mit überhöhten Zinsen und Aufschlägen abzukassieren.

Als Beispiel verweist die Kanzlei auf eine Klientin, die sich 2003 für ein von Dell für 599 Dollar angepriesenes Notebook sowie für einen Drucker für 98 Dollar entschieden hatte. Am Ende habe die Krankenschwester jedoch eine Rechnung über 1352 Dollar erhalten. Auf Drängen eines Dell-Verkäufers soll die Kundin darüber hinaus zugestimmt haben, den Betrag in Raten abzuzahlen. Wie sich später herausstellte, wurden dabei Zinsen von 27,74 bis 38,82 Prozent erhoben.

Ein anderer Kläger soll auf eine Werbe-Mail von Dell reagiert und Computerprodukte über die Website bestellt haben. Obwohl der Auftrag bestätigt und in Rechnung gestellt worden sei, habe der Klient später ein Produkt von schlechterer Qualität erhalten. "Dell überschwemmt arglose Kunden mit einer verwirrenden Anhäufung von Werbematerial", so die Kanzlei. Und obwohl die Produktbezeichnungen, Modellnummern und Bilder gewöhnlich beibehalten würden, wechsle der Anbieter bestimmte Details manchmal sogar im Tages- oder Stundenrhythmus aus. Auf die Veränderungen werde lediglich im Kleingedruckten hingewiesen. (mb)