Direktanbieter wird Reseller für Clariion-Storage-Systeme

Dell kooperiert mit EMC im Speichergeschäft

26.10.2001
MÜNCHEN (CW) - Dell und EMC haben eine auf fünf Jahre befristete Kooperation beschlossen. Demnach wird der texanische Direktanbieter künftig die "Clariion"-Speichersysteme von EMC vermarkten.

Dell plant, seinen Kunden ab November dieses Jahres EMC-Speichergeräte der Marke Clariion anzubieten. Die Systeme sollen unter beiden Markennamen, Dell und EMC, verkauft werden.

Die Vereinbarungen des Deals, dessen Volumen von Experten auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt wird, sehen ferner vor, dass beide Unternehmen künftig bei der Entwicklung von netzfähigen Speichersystemen zusammenarbeiten. EMC soll außerdem die Möglichkeit bekommen, bei der Herstellung und dem Vertrieb der Clariion-Produkte auf Dell-Infrastruktur zurückzugreifen.

Die Verantwortlichen des in Round Rock ansässigen Direktanbieters erhoffen sich von der Vereinbarung mit EMC, Speicheranforderungen von Enterprise-Kunden besser bedienen zu können.

Der Storage-Spezialist aus Hopkinton will mit Hilfe Dells seine Marktanteile vor allem im Midrange-Segment des Speichermarktes steigern. So sollen besonders Kunden aus dem Windows-NT- und Windows-2000-Umfeld für EMC-Systeme gewonnen werden. Ein weiterer Vorteil für EMC seien die Kostensenkungen beim Verkauf der Speichergeräte.

Mit den Clariion-Systemen könne man hier in den nächsten Jahren die Marktführerschaft gewinnen, tönte EMC-Chef Joe Tucci. Im Jahr 2005 würden die Hersteller in diesem Segment weltweit 100 Milliarden Dollar umsetzen, erklärt Tucci. Im vergangenen Jahr seien es 15 Milliarden Dollar gewesen. Analysten berurteilen diese Vorgabe skeptisch. So sei es schwer, einen etablierten Hersteller wie Compaq abzulösen, der den Midrange-Bereich dominiere, argumentiert John Webster, Analyst von Illuminata Inc.

Die Abgrenzung zwischen den verschiedenen Produkten auf beiden Seiten ist ebenfalls nicht eindeutig geklärt. So will Dell weiter seine eigenen "Powervault"-Speichersysteme verkaufen. EMC dagegen setzt auch künftig auf seine Highend-Systeme der Marke "Symmetrix", deren Lowend-Varianten allerdings auch das Midrange-Segment adressieren.

Kevin Rollins, President und COO bei Dell, räumt die Überlappungen ein. Diese würden der Zusammenarbeit jedoch nicht schaden, ein wenig Konkurrenz tue dem Markt durchaus gut.