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Dell gegen HP: Ein Herz für Drucker

12.05.2006

Derzeit einziges Mittel von Dell - neben dem Ausbau der Services und einem forcierten Engagement in Wachstumsregionen wie Indien und China - scheint der Preiskampf zu sein. Dieser verhagelte den Texanern aber bereits das jüngste Quartal. Zudem sind Preissenkungen in erster Linie eine defensive Strategie, und sie zeigen, dass die Geschäfte nicht mehr von alleine laufen. Da viele Wettbewerber inzwischen ihre Strukturen angepasst haben, ist der Kostenvorteil von Dell allmählich geschrumpft. Laut Richard Gardner, einem Analysten der Citigroup, sank der Vorteil der Texaner von acht bis zwölf Prozent vor einigen Jahren auf zuletzt drei Prozent.

Allerdings wäre es verfrüht, von Dells akuter Schwächephase auf das Ende des Direktmodells zu schließen. Wirtschaftlich ist der Konzern immer noch kerngesund, nur ist die "Phantasie" der Börsianer verflogen. Angesichts der traditionell reinen Ausrichtung des Konzerns auf Profite ist das jedoch kein Wunder. Dell braucht dringend eine neue "Story", damit die Anleger und Analysten wieder an das Potenzial glauben. Allein ein Paradigmenwechsel, eigene Läden zu eröffnen oder AMD-CPUs zu verbauen, wird dafür aber wohl nicht ausreichen. (ajf)