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Dell bringt neue Server - aber werden sie auch ein Erfolg?

07.06.2006
Dell Inc. hat neue Server-Modelle angekündigt. Durch die Modellauffrischungen werde die Nutzung der Rechner vereinfacht, zudem böten diese mehr Leistung und verbrauchten weniger Energie.

Sofort auf den Markt gebracht werden drei neue Modelle, vier weitere sollen in den kommenden Wochen folgen. Die jetzt eingeführten Rechner sollen zwischen 1750 und 1840 Dollar kosten. Alle vorgestellten Server arbeiten mit Intel-Prozessoren. Das ist insofern bemerkenswert, als Dell gerade erst bekannt gegeben hatte, dass man die ausschließliche Ausrichtung auf CPUs des Prozessormarktführers aufgeben und künftig auch Chips von Advanced Micro Devices (AMD) einsetzen wolle. Diese "Opteron"-CPUs werden vorzugsweise in Servern verbaut.

Dell nimmt nach Angaben des Marktforschungsinstituts IDC im ersten Vierteljahr 2006 beim weltweiten Umsatz mit Servern hinter Hewlett-Packard (HP) und IBM mit 11,1 Prozent Platz drei ein. HP vereint 28,1 Prozent der weltweiten Umsatzmarktanteile auf sich, IBM 27,9 Prozent. Dabei konnte von den Top-drei allein Dell seinen Umsatz mit Servern gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern (3,6 Prozent plus).

Ob Dell mit seinen auf Intels Dual-Core-Technik basierenden Servern allerdings im großen Stil abräumen wird, bleibt dahingestellt. Gartner-Analyst John Enck betonte, dass die Konkurrenz mit ähnlichen Angeboten entweder schon vorstellig geworden ist oder in Kürze antreten wird. "Ich kann nicht sehen, wo Dells jetzt vorgestellte Server einen Wettbewerbsvorteil haben", sagte Enck. Zudem gehe er davon aus, dass Anwender mit Serverkäufen bis 2007 und der Markteinführung von Microsofts nächstem Server-Betriebssystem warten werden. "Es gibt eigentlich keinen Grund, warum Unternehmenskunden den normalen Lebenszyklus ihrer vorhandenen Server beschleunigen sollten", so Enck weiter.

Zumindest konnte der texanische Direktanbieter mit Google einen prominenten Reseller gewinnen. Der kalifornische Internet-Suchriese will Dells Server zur Hardwarebasis seiner Such-Appliances für Unternehmensnetze machen. Rein mengenmäßig wird Dell damit aber kein großes Geschäft machen - Google hat nach eigenen Angaben bislang nur gut 4000 Kunden für die im Jahr 2002 eingeführten Appliances. Im vergangenen Monat hatten beide Firmen bereits eine weit reichende Kooperation angekündigt, in deren Rahmen Dell mit seinen PCs Googles Desktop-Suche und Browser-Toolbar ausliefern wird. Dafür zahlt Google eine unbekannte Summe. (jm/tc)