Dell arbeitet am Comeback

28.11.2006
Der PC-Hersteller legt solide Zahlen für das abgelaufenen Quartal vor.

Verfehlte Prognosen, ein schwächeres Wachstum und schließlich der Verlust der PC-Marktführerschaft an Hewlett-Packard (HP) - die Geduld der Anleger des Computerkonzerns Dell wurde in diesem Jahr auf eine harte Probe gestellt. Mit den Zahlen für das Anfang November abgelaufene dritte Geschäftsquartal 2006/07 wächst nun wieder die Hoffnung, dass die Trendwende eingeleitet ist.

Dell

Q3/07 Q3/06

Umsatz 14,4* 13,9

Nettoergebnis 0,68* 0,61

*vorläufige Resultate

Angaben in Milliarden Dollar

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 Prozent auf 14,38 Milliarden Dollar, was in etwa den Erwartungen an der Wallstreet entsprach. Gleichzeitig konnte das Unternehmen seinen Gewinn von 606 Millionen auf 677 Millionen Dollar verbessern. Der Profit je Anteilschein übertraf mit 30 Cent die mittleren Erwartungen der Wallstreet um sechs Cent, weshalb die Dell-Aktie nach der Bekanntgabe der Zahlen vergangene Woche um fast zehn Prozent an Wert zulegte.

Dell schrieb das bessere Abschneiden im Berichtszeitraum vor allem einem günstigeren Produktmix zu. So ging der Absatz von Desktop-PCs um fünf Prozent zurück. Gleichzeitig steuerte der Bereich mit 4,7 Milliarden Dollar nur noch 32 Prozent zum Umsatz bei (minus fünf Prozent), während die Einnahmen in den übrigen Segmenten zulegten. Mit Notebooks wurden 3,9 Milliarden Dollar oder 27 Prozent der Umsätze erwirtschaft, während das Geschäft mit Servern und Netzwerklösungen 1,5 Milliarden Dollar oder elf Prozent zu den Gesamteinnahmen beitrug. Partiell dürften die Resultate auch durch die Entscheidung des Konzerns begünstigt worden sein, nach langem Widerstand die vor allem im Serverbereich geschätzten Prozessoren des Intel-Rivalen AMD zu verbauen.

Anfängliche Erfolge zeigt auch die Strategie, angesichts des schwierigen Geschäft im Heimatmarkt das Wachstum außerhalb der USA zu beschleunigen. Während die Umsätze in Nord- und Südamerika mit 9,2 Milliarden Dollar im Jahresvergleich stagnierten, legten die Einnahmen im Asien-Pazifik-Raum (einschließlich Japan) von 1,6 Milliarden auf 1,9 Milliarden Dollar zu. Im Emea-Raum wuchsen die Umsätze um 200 Millionen auf 3,3 Milliarden Dollar.

Trotz des guten Zwischenergebnisses sieht sich Dell selbst noch nicht über dem Berg. Das Unternehmen erklärte, dass es trotz Maßnahmen zur langfristigen Verbesserung der Performance kurzfristig noch zu Schwankungen bei Wachstum und Profitabilität kommen könnte. (mb)