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Dell 2.0: Der Konzern droht Wettbewerbern mit Design

14.09.2006

Das unzulängliche Design der Dell-Rechner war lange Jahre kein Problem - schließlich standen die Computer in der Regel unter dem Tisch oder unter dem Monitor. Seit jedoch viele Menschen über einen tragbaren PC verfügen und dies auch der Umwelt zur Kenntnis bringen wollen, sieht man die fehlende Pracht der Dell-Geräte immer öfter: Das Material erinnert an Armaturenbretter koreanischer Kleinwagen, und die Farbpalette passt hervorragend in das Ambiente einer Aussegnungshalle.

Die Entdeckung des ominösen "Wow!-Faktors" durch Dell ist sicherlich ein erster Schritt zur Besserung. Allerdings muss sich der Konzern auf einen Marathon einstellen, denn Vorurteile in den Köpfen der Kunden lassen sich nicht über Nacht aus dem Weg räumen. Auch Apple ist nicht erst seit der Erfindung des "iPod" als Anbieter von optisch höherwertigen Rechnern bekannt. Zudem hat Dell ein ganz spezielles Problem: Rund 80 Prozent seines Geschäfts macht der Konzern mit Unternehmenskunden. Hier spielt Design keine Rolle bei der Investitionsentscheidung, was sich eben in dem Umstand niederschlägt, dass Dell vier Fünftel seines Geschäfts mit Unternehmenskunden macht.

Im Frühjahr dieses Jahres sagte Michael Dell gegenüber europäischen Journalisten, dass eine Spaltung des Konzerns in eine Unternehmens- sowie eine Consumer-Marke nicht zur Diskussion steht. Damals hatte Dell allerdings auch noch keine AMD-Prozessoren im PC-Portfolio. (ajf)