In zahlreichen Unternehmen wird Projekt-Management als eigenständiger Bereich geführt: Sieben von zehn Unternehmen haben laut Studie "Vollzeit-Projekt-Manager", die sich um unternehmensinterne Vorhaben kümmern oder innerhalb des Betriebes als Ansprechpartner und Koordinator zur Verfügung stehen. Bei 80 Prozent der Befragten gibt es klar definierte Richtlinien für Projekt-Management. Dass trotzdem nahezu 90 Prozent der Unternehmen auf externe Unterstützung zurückgreifen, hat laut Untersuchung unter anderem folgende Gründe: Zum einen kann die Doppelbelastung bei Unternehmensmitarbeitern durch die Zuordnung sowohl zum disziplinarischen Vorgesetzten als auch zum Projektleiter sehr groß sein. Zum anderen fehlen oftmals die notwendigen interdisziplinären Projekt-Management-Kompetenzen. In Projektteams, die abteilungs- und teilweise sogar unternehmensübergreifend aufgebaut sind, kommt es auf Mehrsprachigkeit, Methoden-, Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Teamorientierung an.
Die Mitarbeiter würden zwar teilweise in Methodenkenntnissen wie Präsentations- und Moderationstechniken geschult, meist wird jedoch nicht umfassend ausgebildet, da dies für das Unternehmen mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand verbunden ist. Die Studie hat ergeben, dass beinahe jede zweite Firma (48,6 Prozent) keine konkreten Weiterbildungs- und Karrieremodelle im Bereich Projekt-Management anbietet.
Defizite gibt es auch in der universitären Ausbildung: Die Mehrzahl der Hochschulabsolventen erfährt erst nach dem Studium, dass Projekt-Management mehr ist als nur die Anwendung von Techniken und Verfahrensweisen. An jeder dritten Studieneinrichtung im Bereich Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften wird Projekt-Management nicht als eigenständiges Lehrfach angeboten. (hk)