Auf Alpha-RISC-Maschinen

DEC will bis Ende 1997 64-Bit-Version von NT anbieten

28.03.1997

Das Besondere an NT 5.0: Im Gegensatz zu allen Windows-Vorläufern, die in 16- oder 32-Bit-Technologie gehalten sind, handelt es sich bei dieser neuen Variante erstmals um eine 64-Bit-Version. Zum ersten Mal auch wird damit ein Windows-System das Very-Large-Memory-(VLM-)Konzept unterstützen.

Insbesondere für Datenbankanwendungen ist das VLM-Konzept von Interesse. Durch die 64-Bit-Adressierung des Speicherraums entfällt die Limitierung auf maximal 4 GB große Arbeitsspeicher. Das wiederum bedeutet, daß extrem große Datenmengen direkt in den Speicher geladen und dort verarbeitet werden können. Dadurch steigt auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit des gesamten Rechnersystems erheblich an. Hierbei muß weder die Leistung der Prozessoren angehoben noch die Bandbreite der I/O-Systeme und Busse vergrößert werden.

Da alle Operationen direkt im Arbeitsspeicher stattfinden, entfallen wesentliche, die Verarbeitungsgeschwindigkeit hemmende Faktoren: Hierzu gehören eine zu geringe Bandbreite oder eine zu hohe Latenzzeit. Letzteres ist, grob gesagt, die Laufzeit, die ein Datenpaket in einem Netz vom Sender zum Empfänger unterwegs ist.

Microsoft verspricht Kompatibilität zu allen bisherigen NT-Applikationen. Klar ist aber auch, daß nur Anwendungen, die auf eine 64-Bit-Struktur angepaßt sind, eine solche Hardware und deren Leistungsvermögen überhaupt ausnutzen können.