Neue Workstations, Software und Tandy-PCs von Digital Equipment:

DEC wehrt sich gegen Sun und IBM

13.01.1989

MAYNARD (IDG) - Mit einer neuen Workstationserie versucht die Digital Equipment Corp. (DEC) gegenüber Konkurrenten wie Sun die eigene Position zu stärken: Der Mini-Marktführer stellte neue VAX-Server vor und präsentierte PCs, die von Tandy hergestellt werden.

Obwohl DEC bei seinen ersten Versuchen, in den PC-Bereich einzusteigen, gescheitert ist, ist das Unternehmen jetzt zuversichtlich. Der DEC-Marketing-Manager für Lowend-Systeme, Matthew Kochan, meinte, DEC werde sich in Zukunft "auf seine Stärken besinnen und nur beste Qualität liefern".

Nach den neuesten Ankündigungen ist die Benutzeroberfläche Decwindows ab sofort lieferbar. Sie läuft unter den Betriebssystemen VMS, DOS, Ultrix und unter MS-DOS auf den von Tandy gefertigten DEC-PCs. Die Grundlage von Decwindows ist ein neues Connectivity-Konzept, mit dem DEC gegen IBMs SAA antreten will. Wann das Unternehmen dieses Konzept mit der Bezeichnung Applications Integration Architecture (AIA) ankündigen wird, blieb zunächst noch unklar.

Der Hauptvorteil von AIA liege nach DEC-Angaben darin, daß unter AIA die verschiedensten Betriebssysteme verbunden werden können. Diese Vorteile haben auch die Open Software Foundation bewogen, das Decwindows-Toolkit für die Entwicklung ihres grafischen User-Interfaces für OSF 1 zu verwenden.

Außerdem kündigte DEC zwei neue Workstations auf VAX-Basis und eine Unix-Workstation an. Die Personal VAX oder PVAX (siehe COMPUTERWOCHE Nr. 52/1988, Seite 18) basiert auf dem Microvax-3000-Chipsatz. Sie läuft unter VMS, Ultrix und dem ebenfalls vorgestellten Desktop-VMS. Unter Unix läuft auch die RISC-Workstation PMax. Sie wurde auf Grundlage der R2000-CPU des kalifornischen Herstellers Mips-Computer entwickelt.

Bei der dritten Workstation handelt es sich um eine VAX-Workstation mit einer CPU aus der VAX-6000-Familie. Sie unterstützt Multiprocessing und ist grafikorientiert. Für alle drei neuen Workstations will DEC einen MS-DOS-Emulator anbieten, der dem Anwender auch die Nutzung seiner DOS-Software ermöglicht.