Lizenzmißbrauch soll verhindert werden

DEC und Microsoft legen den Softwarenutzern Fesseln an

13.12.1991

SAN MATEO (IDG) - DEC und Microsoft wollen dem unerlaubten Gebrauch ihrer Software in Netzwerken jetzt einen Riegel vorschieben. Gemeinsam planen die Unternehmen die Standardisierung eines Application Programming Interface (API), das die Nutzung der Software über das lizenzierte Maß hinaus verhindert.

Vertreter von DEC, Microsoft sowie unabhängigen Softwarehäusern werden sich in den nächsten Wochen an einen Tisch setzen, um einen vorläufigen Spezifikationsentwurf für ein API zu entwickeln, das den Gebrauch der Software über den bezahlten Lizenzrahmen hinaus unmöglich macht. Die endgültige Form des API, an dem unbestätigten Meldungen zufolge auch Novell mitarbeiten soll, wollen die Beteiligten den Standardisierungsbehörden zur Normierung vorlegen.

Eine erste Fassung des API, das DEC bereits vorab konzipierte, wurde Interessenten in den vergangenen Wochen zugesandt, um für das kommende Meeting eine Arbeitsgrundlage zu haben. Aufgabe des API ist, im Falle des Aufrufs einer auf dem Server gespeicherten Applikation zu prüfen, ob das Maximum der erlauben Anwenderzahl bereits erreicht ist. Darüber hinaus soll das API kontrollieren, ob der User Oberhaupt berechtigt ist, die Anwendung aufzurufen. Die Spezifikation soll ferner sicherstellen, daß die Lizenzierung auch über mehrere Server in einem Netzwerk, ja sogar über Netz-Gateways hinaus eingehalten wird.

Die Spezifikation wird also in erster Linie API-Kommandos definieren, die von der Client-Applikation an den lizenzierten Server oder die Datenbank gemacht werden müssen. Trotz dieser API sei es, so ein Projektbeteiligter, unabhängigen Softwarehäusern jedoch unbenommen, weiter ihre eigenen Lizenzen zu implementieren, wie das API auch Platz für kundenspezifische Lösungen lasse.