Zweites Quartal ist zwar traditionell gut, aber

DEC ueberrascht Analysten mit geringerem Verlust als erwartet

22.01.1993

Der IBM-Erzrivale aus Maynard verbuchte im Berichtszeitraum einen Fehlbetrag von 73,9 (vergleichbarer Vorjahresabschnitt: 155,2) Millionen Dollar. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf rund 3,5 Milliarden Dollar. Finanzexperten merken allerdings an, dass das Plus zum grossen Teil aus Wechselkursschwankungen resultiert. Hinsichtlich des Verlustes waren amerikanische Marktbeobachter zuvor davon ausgegangen, dass sich der Minusbetrag gegenueber dem des ersten Quartals halbieren werde. Dieser hatte sich auf 260 Millionen Dollar belaufen.

Dass die roten Zahlen deutlich unter den Prognosen der Marktauguren liegen, fuehrt John Jones, Senior-Analyst bei der Salomon Brothers Inc., San Franzisko, vor allem darauf zurueck, dass DEC drastisch die Kosten reduzieren konnte. "Ich denke, Digital verringert die Kosten wesentlich aggressiver, als man dies erwartet hat." So baute das Unternehmen einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge von Anfang Oktober bis Ende Dezember 1992 beispielsweise rund 6400 Arbeitsplaetze ab - damit sind derzeit noch 102 100 Mitarbeiter weltweit beschaeftigt. Bis zum Ende des Geschaeftsjahres am 30. Juni 1993 soll sich die Belegschaft auf 85 000 bis 90 000 Betriebsangehoerige reduziert haben.

Fuer manchen US-Analysten ist nach den neuesten Zahlen fuer Digital Equipment bereits ein Quartalsgewinn in Sicht, zumal im abgelaufenen Abschnitt auch erste Rechner mit dem neuen Alpha-Chip ausgeliefert wurden. Der Grossteil der amerikanischen Markt-Insider bleibt jedoch skeptisch. Jones, stellvertretend fuer andere Analysten: "DEC war zwei Jahre weg vom Fenster. Auf dem Weg nach oben bleibt fuer das Unternehmen noch jede Menge zu tun."