Integration von Open VMS und Windows NT

DEC sieht Ende der Umstrukturierungen

22.11.1996

"Den größten Teil der Generalüberholung haben wir bereits hinter uns", äußerte Palmer. Im ersten Quartal hatte die Company einen Verlust von 66 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Das Unternehmen sei aber auf dem besten Weg, die Gewinnerwartungen der Analysten für das laufende Geschäftsjahr zu übertreffen. Diese Nachricht ließ den Aktienkurs von DEC um mehr als zwei Punkte steigen.

Nach Auskunft von Palmer wird sich das Unternehmen nun stärker auf das 64-Bit-Unix-Computing, die Integration von Windows NT und Open VMS sowie auf den Internet-Markt konzentrieren. Die Integration von Open VMS mit Windows NT läuft über das Programm "Allconnect". Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Programm von Microsoft und Digital, das "Affinity for Open VMS" enthält - eine Reihe von Softwarepaketen für Anwender, die Client-Server-Software in NT- und VMS-Mischumgebungen benutzen wollen.

Über die Ausrichtung auf Digitals Alpha-Hardware-Architektur herrschen geteilte Meinungen. Ein Analyst vertrat die Ansicht, das Unternehmen sei das einzige, das seine 64-Bit-Architektur auch wirklich nutzen könne. Eine Delegation europäischer Digital-Beschäftigter dagegen nahm an dem Jahrestreffen von DEC teil, um gegen Palmers Linie zu protestieren. Sie warfen dem CEO vor, Dienstleistungen abzubauen. In Deutschland, kritisierte Christian Brunkhorst, Mitglied des DEC-Betriebsrats, gebe es nicht genug Techniker für den Kundendienst. Diejenigen Kunden, die sich am häufigsten beschwerten, kämen zuerst an die Reihe. Zu hören war auch, die amerikanische Konzernmutter verstehe den europäischen Markt vielleicht grundsätzlich nicht richtig.