Calypso-Familie soll 8000er-Vaxen nicht verdrängen:

DEC führt neue Rechnerklasse ein

29.04.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Mit der Einführung des zweiten symmetrischen Multiprozessor-Systems innerhalb von sieben Wochen hat DEC mit der Rechnerklasse Calypso einen weiteren Schritt in den Marktbereich der kommerziellen Anwendungen unternommen. Die Rechner sind für die mittlere Leistungsklasse konzipiert und für das Marktsegment gedacht, in dem bisher die 8000er-VAXen arbeiten.

Die Rechner der neuen Familie verfügen über vier symmetrisch gekoppelte Microvax-Prozessoren 3000. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Geräte beträgt 2,7 bis 9,99 Mips. Neu in der Hardware ist auch ein Speicher-Bus namens XMI, der Daten mit einer Geschwindigkeit von 100 Megabyte pro Sekunde transferiert. Sein Vorgänger NMI schaffte dagegen nur 60 Megabyte. Die Calypso-Rechner überlappen sich im Leistungsbereich mit den 8000er-Maschinen DEC-8350, -8530, -8700, -8810 und dem -8820. Das Hardwarehaus will nach eigenen Angaben jedoch nicht sofort einige dieser Rechner vom Markt nehmen. Ein Sprecher räumte zwar ein, die meisten Kunden würden keine älteren Geräte kaufen, aber für spezielle wissenschaftliche Anwendungen eigneten sich die alten Uniprozessor-Modelle besser als die Calypso-Rechner. Deshalb will DEC weiterhin Geräte anbieten, deren Leistung durch die neue Serie bereits abgedeckt ist.

Eine Vorabversion des lange erwarteten Betriebssystems VMS 5.0 liegt jetzt ebenfalls vor. Sie unterstützt die symmetrisch angeordneten CPUs. Das neue VMS erlaubt außerdem die abwechselnde Benutzung des LAN-Vaxclusters und die eines Standard-Vaxclusters auf Basis des DEC-Interconnect. Die Low-End-Calypsos werden um 200 000 Dollar kosten. Der Preis für die Geräte der oberen Leistungsklasse dieser Familie liegt bei zirka 560 000 Dollar.