"Trained in Germany" soll Wettbewerb sichern:

DEC eröffnet neues Bildungszentrum

20.05.1988

MÜNCHEN (CW) - Das Schulungs-lnstitut der Digital Equipment GmbH in München-Unterföhring soll der hiesigen Aus- und Weiterbildung einen Schub geben. Ein Ziel ist es, "Trained in Germany" künftig zum Gütezeichen für die deutsche Ausbildungsqualität werden zu lassen, erklärte DEC-Geschäftsführer Willi Kister anläßlich der Eröffnung.

Runde 42 Millionen Mark ist dem Unternehmen das neueröffnete Schulungszentrum wert. Dazu kommen noch acht bis neun Millionen Mark für die Computerausrüstung.DEC-Boß Kister wies darauf hin, daß das Kapital der Personalqualifikation durch eine ständige Aus- und Fortbildung vermehrt werden müsse. Vor allem gelte es, die Innovation und Kreativität anzuregen. Die demografische Entwicklung, das heißt, der Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung, zwinge dazu, daß jeder nicht nur lernfähig, sondern auch lernfähig bleiben müsse. Weiterbildung, so Kister, sei in Zukunft kein Privileg der Jüngeren mehr. Für die Unternehmen bedeute diese Entwicklung indes, verstärkt in die Mitarbeiter zu investieren. So werde bei DEC jeder Beschäftigte durchschnittlich etwa 14 Tage pro Jahr weitergebildet. Rund 37 000 Kursteilnehmer, davon ein Drittel eigene Mitarbeiter, durchlaufen die vier Bildungszentren des Unternehmens in der Bundesrepublik. Kister plädierte ferner für eine praxisorientierte Hochschulausbildung. Damit könne der Staat der Arbeitslosigkeit besser begegnen.

Der bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Wild sprach sich während der Eröffnung dafür aus, jungen Leuten ein Grundwissen zu vermitteln, das während des gesamten Berufslebens aktuell bleiben müsse. Demgegenüber solle die Vermittlung von Spezial-Know-how in den Hintergrund treten. Bestandteil der Grundausbildung in allen technischen Hochschul-Disziplinen müsse jedoch der Umgang mit der DV sein.