Low-cost-Alpha-Chip für PCs

DEC bläst zum Angriff auf Intels Klamath-CPUs

04.04.1997

DECs Geschäftsbereich Digital Semiconductor mit Sitz in Hudson, Massachusetts, hat den Chip mit der Bezeichnung "21164PC" gemeinsam mit der Mitsubishi Electric Corp. entwickelt. Der Hersteller möchte die CPU zunächst mit Taktraten von 400, 466 und 533 Megahertz anbieten. Unter Laborbedingungen habe der Chip bereits mit Taktraten über 625 Megahertz gearbeitet, so die Angaben DECs.

Ein komplett ausgestattetes PC-System inklusive 15-Zoll-Monitor mit einem 466-Megahertz-Prozessor könnte für weniger als 2600 Dollar auf dem Markt angeboten werden, verkündete der Hersteller. Der Alpha-Chip würde damit in direkte Konkurrenz zu Intels 233-Megahertz-Pentium-II-CPU treten, die vormals unter dem Codenamen Klamath gehandelt wurde und die Multimedia-Instruktionen MMX enthält. Glaubt man den Aussagen Digitals, so erreicht die Alpha-CPU im Vergleich zu Klamath eine um den Faktor 1,5 höhere Integer-Rechenleistung und den doppelten Fließkommawert.

Erste Muster der neuen Chips hat der Hersteller auf der CeBIT in Hannover vorgestellt. Die CPUs sind mit 8 KB Daten-Cache und 16 KB Befehls-Cache ausgerüstet. Der Level-2-Cache reicht von 512 KB bis maximal 4 MB. In Stückzahlen werden die Prozessoren voraussichtlich ab Juli verfügbar sein. Die 400-Megahertz-Version soll bei einer Abnahme von 1000 Stück 295 Dollar kosten, mit 466 Megahertz steigen die Preise auf 395 Dollar. Für die schnellste Variante mit 533 Megahertz Taktfrequenz veranschlagt das Unternehmen 495 Dollar.

Noch offen ist bislang, wann DEC eigene PCs mit der 21164PC-CPU auf den Markt bringen wird. Die Vobis Mikrocomputer AG plant den Angaben zufolge, den Chip in ihrer Highscreen-Produktlinie unter Windows NT einzusetzen.