Debugging-Tool aus Australien Guard checkt simultan alte und neue Programme durch

26.05.1995

SYDNEY (IDG) - Hoffnung darauf, dass sich die Kosten fuer das Re- Eenginering von Altsystemen reduzieren lassen, macht nach ersten Erfahrungen der Argonne National Labs ein neues Debugging-Tool. Das Werkzeug mit der Bezeichnung "Guard" wurde von der Griffith Univer-sity im australischen Queensland entwickelt.

Guard ist nach Beschreibungen von David Abramson, stellvertretender Dekan der Griffith Faculty of Science and Technology, ein Proto-typing-Utility zum Debugging. Es koenne simultan die internen Daten-strukturen verschiedener Programme vergleichen und Diskrepanzen auf-zeigen. Damit liessen sich fehlerhafte Stellen, die beim Portieren oder Transformieren der Software entstanden sind, schneller identi-fizieren und schliesslich beseitigen. "Eigentlich liegt Guard eine ganz einfache Idee zugrunde", mein Abramson, "und trotzdem scheint vorher niemand darauf gekommen zu sein."

Das Tool soll im Juli auf der "ICASE"-Konferenz in Toronto offiziell vorgestellt werden. Die US-amerikanischen National Labs in Argonne haben das Tool allerdings bereits im Einsatz. Sie ermittelten, dass das Werkzeug den Zeitaufwand fuer die Portierung eines Supercomputer-Programms auf Parallelrechner auf ein Fuenftel reduziert habe.

Guard bewaeltigt nach Angaben seiner Entwickler eine Reihe von Pro- blemen, die sich in Re-Engineering-Projekten ergeben. So lasse sich schnell klaeren, ob die erneuerte Applikation in ihren Datenstrukturen noch mit dem Legacy-System uebereinstimmt. Dabei koennten das alte und neue Programm parallel und auf verschiedenen Plattformen ausgefuehrt werden.

Hilfe kann das Tool laut Abramson auch bei der Portierung von Softwaresystemen bieten, etwa beim Umschreiben von 32-Bit-Applika- tionen auf eine 64-Bit-Umgebung, wie er mit dem Wechsel von der VAX auf eine Alpha-Plattform verbunden sei. Eine weitere Spezialitaet des Debuggers sind lange Entfernungen, was Tests, die ueber das Internet gefuehrt wurden, bewiesen haetten. Zudem lasse sich Guard in CASE-Umge-bungen integrieren. Abramson nennt hier zum Beispiel "Fuse" von Digital Equipment.

Zur Zeit kann das Utility auf IBM-, Sun-und Next-Plattformen sowie auf Rechnern von Silicon Graphics eingesetzt werden.