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Debitel will nach Neuausrichtung Wachstum forcieren

27.11.2006

Debitel ist im laufenden Geschäftsjahr gründlich umgebaut worden. So tauschte Permira den kompletten Vorstand des Stuttgarter Unternehmens aus, da der Finanzinvestor mit der wirtschaftlichen Entwicklung nicht zufrieden war. Ursprünglich war ein Verkauf oder ein Börsengang von Debitel geplant. Das neue Management leitete ein umfassendes Sparprogramm ein, dem mehrere hundert Stellen zum Opfer fielen. Nach den Einschnitten sieht Finanzvorstand Joachim Preissig die Gesellschaft finanziell gut gerüstet. "Wir werden 2006 in allen Gesellschaften solide schwarze Zahlen ausweisen", sagte Preissig. Konkrete Geschäftszahlen will Debitel in einigen Monaten vorlegen.

Debitel gibt außerdem seinen Ableger debitel light an den Billiganbieter Blau.de ab. Im Gegenzug erhalte debitel eine Beteiligung von 24,9 Prozent an seinem kleineren Wettbewerber, sagte Vorstandschef Rückert und bestätigte damit Angaben aus Branchenkreisen. Die Billigmarke der Stuttgarter kommt auf 250.000 Kunden, Blau.de auf rund 150.000.

Für die Kunden von debitel light ändere sich nichts, sagte Rückert. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr eine eigene Billigmarke gegründet, um vom Nachfrageboom nach günstigen Handy-Verträgen zu profitieren. Die Kosten für die Kundengewinnung liefen allerdings aus dem Ruder, da große Vertriebspartner auf den Verkauf von debitel light in ihren Filialen gedrängt hätten. Blau.de vertreibt wie Simyo Handy-Verträge ohne Mobilfunkgeräte und kann daher günstige Minutenpreise anbieten. (dpa/tc)