Beide Unternehmen versprechen sich, wie Debis-Vorstandsvorsitzender Klaus Mangold und Bertelsmann-Vorstand Thomas Middelhoff auf einer gemeinsamen Pressekonferenz erklärten, von dieser Kooperation eine Stärkung ihrer Position im Markt für multimediale Dienstleistungen. Schon heute vereinen, wie es in Berlin weiter hieß, die Daimler-Benz-Tochter und der Gütersloher Verlagsriese ein Umsatzvolumen bei Telecom-Diensten von rund 300 Millionen Mark. Bis zur Jahrtausendwende könnten es, so die optimistische Prognose, bereits mehr als 600 Millionen Mark sein.

Einen wesentlichen Beitrag hierzu soll die künftig gemeinsame Tochter Media Ways in Gütersloh leisten. In das Joint-venture, das Bertelsmann-Angaben zufolge schon jetzt nach der Telekom die bundesweit zweitgrößte "Internet-Netzwerk"-Gesellschaft verkörpert, sollen jährlich rund 25 Millionen Mark investiert werden. Gleichzeitig ist, wie Middelhoff betonte, vorgesehen, Media Ways "von Null an im Break-even zu fahren". Der Umsatz der Gesellschaft, die aus der Bertelsmann Zentrale Informationsverarbeitung GmbH entstanden ist und unter anderem das deutsche Einwählnetz für den Online-Dienst und Bertelsmann-Partner America Online (AOL) aufgebaut hat, soll bis zum Jahr 2000 von heute etwa 40 auf rund 150 Millionen Mark steigen.

Debis soll in seiner Funktion als größter herstellerunabhängiger Anbieter von IT-Dienstleistungen für eine "Verbesserung der Auslastungsstruktur" von Media Ways sorgen, hieß es weiter. Zudem kündigten beide Partner an, den Netzbetrieb zügig über die deutschen Grenzen hinaus auszudehnen. So dürfte Media Ways noch in diesem Jahr zum Betreiber großer Transatlantik-Leitungen avancieren. Zudem wird das Netz, das die Gesellschaft momentan in erster Linie für AOL betreibt und hierzulande über rund 60 Einwählknoten verfügt, um 30 Einwählpunkte erweitert und auf Österreich sowie die Schweiz ausgedehnt. Mittelfristig sollen in ganz Europa Einwählknoten eingerichtet werden.