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Debis-Chef Mangold dementiert Rückzug aus dem IT-Geschäft

26.01.2000
E-Commerce-Services sollen ausgebaut werden

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trennt sich die Daimler-Chrysler Services AG (Debis) von ihrer IT-Sparte? Seit Monaten kursieren Spekulationen um den Verkauf des Debis Systemhauses oder ein Joint Venture mit einem der großen IT-Dienstleister. Debis-Vorstandsvorsitzender Klaus Mangold dementierte nun auf der Jahrespressekonferenz seines Unternehmens erneut angeblich in diese Richtung gehende Pläne.

"Ein Verkauf des Debis Systemhauses steht auf keiner Tagesordnung des Konzerns." Mit dieser Klarstellung reagierte Mangold auf jüngste Äußerungen seines Kollegen im Daimler-Chrysler-Vorstand, Bob Eaton. Der frühere Chrysler-Boss und jetzige zweite Mann hinter Konzernchef Jürgen Schrempp hatte vor kurzem Andeutungen gemacht, wonach sich Daimler-Chrysler von seinen gesamten Aktivitäten in der "automobilfremden" IT-Sparte trennen könnte. Allerdings bestätigte Mangold frühere Aussagen, wonach ein Börsengang des Systemhauses nicht grundsätzlich ausgeschlossen sei. Bis jetzt gebe es hierzu aber keinerlei konkrete Pläne.

Dem Debis-Chef zufolge soll vor allem der Ausbau des IT-Geschäfts in den USA vorangetrieben werden. "Wir haben die Absicht, uns dort relativ bald neu und kräftig aufzustellen", grenzte sich Mangold vor Journalisten in Berlin noch einmal klar von Eatons Äußerungen ab. Dem Debis Systemhaus komme dabei eine zentrale Rolle zu. Künftig wolle man sich noch stärker als bisher im Bereich E-Commerce engagieren. Bis zum Jahr 2002 solle dieses Geschäft, das 1999 bereits Einnahmen in der Größenordung von 220 Millionen Euro bescherte, um jährlich 50 bis 60 Prozent zulegen. Insgesamt habe das Systemhaus im vergangenen Jahr mit 17 800 (Vorjahr: 13 300) Mitarbeitern 2,9 Milliarden Euro umgesetzt - 31 Prozent mehr als 1998.