Linux-Distribution für Profis

Debian 5.0 Lenny im Test

23.02.2009
Von Markus Franz

Internationalisierung erweitert

Auch an der Internationalisierung haben die Lenny-Entwickler weiter gearbeitet: Das Installationssystem für Debian GNU/Linux 5.0 wurde in 63 Sprachen übersetzt. Für Benutzer, deren Muttersprache nicht Englisch ist, unterstützt die Paketverwaltung jetzt übersetzte Beschreibungen. Damit wird automatisch die Beschreibung in der jeweiligen Muttersprache des Benutzers angezeigt, falls die Übersetzung existiert. Auch im Bereich Multimedia hat sich mit Lenny einiges getan: Erstmals haben die Entwickler darauf geachtet, dass im Main-Repository die nötigen Codecs eingebunden wurden, um MPEG abzuspielen oder mit Kaffeine DVB-T-Programme zu empfangen. Im Test funktionierte das recht problemlos.

Sichere Pakete für den Server

Debian ist vor allem als schlanke und dauerhaft stabile Linux-Distribution auf dem Server bekannt. Auch Lenny füllt diese Rolle sehr gut aus und übersetzt zahlreiche Server-Pakete wie PHP oder Apache mit den speziellen Hardening-Optionen des GCC. So sollen die Dienste schwerer angreifbar sein, sofern man eine sichere Grundkonfiguration gewählt hat. Apropos Grundkonfiguration: Auch Lenny startet standardmäßig keine Serverdienste, sodass die Grundinstallation vernünftig abgesichert ist.

Gleichzeitig sind in keiner Linux-Distribution die Konfigurationen von Apache, PHP, MySQL und anderer Dienste mit derart sicheren Vorgaben eingestellt. Das erschwert unbedarften Anwender zwar das Aufsetzen eines Server, macht den Umgang aber sehr sicher. Eine weitere Verbesserung der Systemsicherheit stellt die Installation von verfügbaren Aktualisierungen vor dem ersten Neustart durch den Debian-Installer dar. Die Zahl der Setuid-Root-Programme wurde minimiert und Debian Lenny liefert PHP erstmals mit dem Suhosin-Härtungspatch aus.