Linux-Distribution für Profis

Debian 5.0 Lenny im Test

23.02.2009
Von Markus Franz

Gnome auf dem Desktop

Debian GNU/Linux lässt sich von verschiedenen Medien installieren. Die bevorzugte Arbeitsumgebung Gnome ist nun schon auf der ersten CD enthalten, sodass ein grundlegendes System keine weiteren Datenträger benötigt. Auf den zusätzlichen CD/DVD-Images befindet sich wie üblich eine Vielzahl an Software, die nach Prioritäten sortiert wurde - wichtige Pakete sind auf den vorderen CDs gelandet, unwichtigere eher auf den CDs mit einem höheren Index. Erstmals gibt es mit Lenny auch Blu-Ray-Medien, die die Auslieferung aller Pakete für eine gesamte Architektur auf einem einzigen Datenträger erlauben.

Neben den klassischen Medien kann Debian GNU/Linux jetzt auch direkt ohne vorherige Installation verwendet werden. Lenny hat die sogenannten Live Images eingeführt, mit deren Hilfe man ein funktionsfähiges Linux direkt von CD oder USB-Stick - oder auch aus dem Netzwerk - starten kann. Zunächst gibt es die Live-CDs aber nur für die x86- und x64-Architektur.

Schwierig wird es bei der Installation von Debian, wenn man Geräte mit spezieller Firmware braucht. Die Pakete dazu sind nicht auf den CD/DVD-Images, sondern nur im Netz verfügbar - auf sie ist der Zugriff jedoch unmöglich, wenn man gerade für WLAN die Treiber erst noch einspielen muss. Hier setzt Debian zwar die Philosophie fort, keinerlei proprietäre Software direkt auszuliefern. Doch für den Heimanwender wird es damit unnötig schwer. Ansonsten funktioniert die Hardwareerkennung aber recht zuverlässig. Mit der Integration von X.Org 7.3 konfiguriert sich der X-Server bei der meisten Hardware selbst. Neu eingeführte Pakete erlauben die komplette Unterstützung des NTFS-Dateisystems und die Verwendung der meisten Multimedia-Tasten ohne zusätzliche Konfiguration. Verbesserungen für Notebooks wurden integriert, wie die CPU-Frequenzskalierung ohne zusätzliche Konfiguration.