Orientierung an kapitalistischen Unternehmen empfohlen:

DDR-Softwerker gehen sich weltoffen

10.04.1987

LEIPZIG/BERLIN (vwd)-An den "Vorteilen der kapitalistischen Softwarehäuser" soll sich die Softwareproduktion der DDR orientieren. Das empfiehlt die einheimische Zeitschrift "Wirtschaftswissenschaft" einem Bericht des Informationsbüros West zufolge.

Die Softwerker der DDR schielen offensichtlich mit einem Auge "westwärts". Laut "Wirtschaftswissenschaft" bestehen die Vorzüge der kapitalistischen Softwareunternehmen vor allem darin, daß ihre Produkte, zumindest bezogen auf die DDR-eigene Volkswirtschaft, jeweils dem höchsten technisch-wissenschaftlichen Niveau entsprechen und die Kapazitäten nach sachkundlichen Prinzipien konzentriert werden.

Den in der DDR entwickelten Standardsoftware-Produkten für die industrielle Anwendung wurde in dem Zeitschriften-Artikel vorgeworfen, daß sie "überwiegend" zuwenig genutzt werden können. Unzureichende Dokumentationen, mangelnde Anwenderfreundlichkeit und fehlende Flexibilität machen sie ungeeignet zur Nutzung durch Dritte. Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann hingegen wies anläßlich seines Besuches auf der Leipziger Frühjahrsmesse auf die noch nicht ausgeschöpften Softwarekapazitäten der DDR hin.