DDR: ohne Cobol kein DV-Business

11.05.1990

"Aecht Patzenhofer" heißt das Pils der Berliner Schultheiß-Brauerei. Wehmut befiel Trauerwein, als er bei einem Besuch der Spree-Metropole vor kurzem erfahren mußte, daß Schultheiß demnächst die Sudhäuser schließen will. So etwas steht ja nicht in der COMPUTERWOCHE, es sei denn, nachweislich wären Unix-Rechner am Niedergang des Unternehmens schuld gewesen. Sebastian weiß nicht, womit Schultheiß rechnet - einige Mollen "Patzenhofer" hat er sich jedoch genehmigt, aehrlich. Was Trauerwein in Berlin wollte? Dumme Frage: Kontakte zu DDR-Informatikern aufnehmen, was denn sonst? Aber fragen Sie nicht nach Resultaten. Aecht erschütternd, welchen technologischen Rückstand die Kollegen von drüben haben. Nicht mal Cobol mögen die - jedenfalls ist die "Common Business Oriented Language" in der DDR-EDV nicht sehr verbreitet. "Aecht Pascal" soll sich dagegen großer Beliebtheit erfreuen, aber auch C und PL/1 sind in Mode. Für Trauerwein ist der Anwendungsstau schon programmiert. Wie, bitte schön, sollen die DDR-Rechenzentren ohne Cobol den Anschluß an die IBM-370-Welt schaffen? Im Vergleich dazu nehmen sich die Probleme im Zusammenhang mit der Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion ja geradezu trivial aus.