Silicon-Valley-Pionier gestorben

David Packard: Mit engagierten Mitarbeitern zum grossen Erfolg

05.04.1996

Packard wollte als einer der Gruender des Silicon Valley der Nachwelt in Erinnerung bleiben. Nachdem er mit Hewlett in Palo Alto Elektronikgeraete zu entwickeln begann, liessen sich dort in den naechsten 50 Jahren Tausende von technologieorientierten Unternehmen nieder. Sein Management-Stil war charakterisiert durch Offenheit und Respekt vor dem Individuum. Ziel war es, eine Unternehmenskultur mit engagierten Mitarbeitern zu schaffen. Von der Hire-and-fire-Mentalitaet anderer amerikanischer Firmen hielten Hewlett und Packard nicht viel.

Ihr Gewinnbeteiligungsmodell fand viel Zustimmung. In einem Interview im Jahre 1992 gab sich Packard ueberzeugt, "dass jeder Mitarbeiter einen guten Job machen will", man muesse ihm nur sagen, wie er es tun solle.

Packard wurde am 7. September 1912 in Pueblo (Colorado) als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Er studierte an der Stanford University Elektrotechnik. Gemeinsam mit Hewlett soll er bereits auf dem Campus Plaene fuer ein gemeinsames Unternehmen geschmiedet haben. Zunaechst aber arbeitete Packard nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1934 bei General Electric in Schenetady (New York).

Vier Jahre spaeter gab er seinen Job auf und kehrte als Assistent an die Stanford University zurueck. 1939 gruendeten er und Hewlett mit einem Kapital von 538 Dollar das Unternehmen HP. In einer Garage entwickelten die beiden Freunde ihr erstes Produkt - einen Audio-Oszillator.

Bis 1969 war Packard Chef des Aufsichtsrates und Chief Executive Officer. Dann wurde er von der Regierung Nixon als Staatssekretaer ins Verteidigungsministerium berufen. Ende 1971 kehrte er ins Unternehmen zurueck und uebernahm Anfang 1972 wieder das Oberkommando im Aufsichtsrat, dessen Mitglied er bis zu seinem Tode war.