Nachwuchsförderung in schwierigen Zeiten

Datev wirbt um junge Talente

05.12.2003
NÜRNBERG (CW) - Der IT-Dienstleister Datev kümmert sich auch in schwierigen Zeiten um die Aus- und Weiterbildung seiner künftigen Mitarbeiter. Ob Förderprogramm für Studierende oder Stipendien für Auszubildende, das fränkische Unternehmen möchte als Arbeitgeber attraktiv bleiben.

"Die Zeiten am Stellenmarkt werden sich wieder ändern", davon ist die Personalerin Stefanie Nüssle überzeugt. Der Nürnberger Software- und IT-Dienstleister Datev hält auch in der aktuellen Situation an seiner Nachwuchsförderung fest. Seit 1999 konnten mehr als 1200 Studierende als Praktikanten oder Werkstudenten den Arbeitsalltag kennen lernen. Einige von ihnen gehören inzwischen zum festen Mitarbeiterstamm. Nüssle lernte das Unternehmen ebenfalls als Praktikantin kennen und arbeitet heute im Personal-Marketing.

Außerhalb der Region kennen viele Studierende lediglich den Namen des Unternehmens, wissen aber wenig über die dortigen Berufsperspektiven. "Wir sind keine Aktiengesellschaft, die ständig mit Ad-hoc-Meldungen für Gesprächsstoff sorgt", erklärt Nüssle das Informationsdefizit. Deshalb investiert Datev in die Nachwuchsförderung. Seit 1999 können Studierende am so genannten Step-Programm studienbegleitend teilnehmen. In der ersten Phase lernen sie während eines zwei- bis sechsmonatigen Praktikums in einer ausgewählten Abteilung das Unternehmen kennen und arbeiten in kleineren Projekten.

Anschließend besteht im Falle einer Eignung die Chance, in die zweite Stufe des Förderprogramms zu gelangen. Studierende sollten bis zum Examen mindestens zwei Monate pro Jahr im Unternehmen mitarbeiten und können sich anschließend gute Aussichten auf eine Festanstellung ausrechnen. Aber auch über eine Diplomarbeit können Absolventen das Nürnberger Unternehmen kennen lernen. Jährlich betreuen die Datev-Mitarbeiter zirka 50 Diplomanden. Die Themen reichen von betriebswirtschaftlichen bis zu IT-spezifischen Fragestellungen.

Wer sich zunächst für eine Ausbildung entschieden hat und anschließend ein Studium anhängen möchte, für den bietet das Unternehmen ebenfalls eine Fördermöglichkeit. Insgesamt bis zu sechs Stipendien mit einer Laufzeit von jeweils zwölf Monaten vergibt Datev jährlich. Bis zu drei Jahre unterstützt Datev die Studierenden, die sich allerdings in einem Auswahlverfahren beweisen müssen und neben dem Studium als Werkstudenten Praxiserfahrung sammeln sollen. Abiturienten können eine kaufmännische oder IT-Ausbildung mit einem Studium verbinden und IHK-Abschluss sowie Diplomurkunde innerhalb von fünf Jahren in der Tasche haben. (iw)

Mit Netzwerken zum Job

Die aktive Suche über das eigene persönliche Umfeld ist mittlerweile fast genauso erfolgversprechend wie die Bewerbung als Reaktion auf eine ausgeschriebene Stellenanzeige. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Online-Vermittlungsbörse Jobscout 24 aus Coburg unter ihren Nutzern.

Die Antwort auf ein Inserat im Internet oder in der Zeitung ist nach wie vor der Spitzenreiter. Ingesamt gaben 38 Prozent der Teilnehmer an, über diesen Weg ihren neuen Arbeitsplatz gefunden zu haben. Rund ein Drittel der Befragten zeigten sich als Netzwerker: Sie haben durch persönliche Empfehlung von Bekannten ihre derzeitige Position erhalten. Damit bestätigt sich ein Trend, auf den vor allem Karriereberater immer wieder hinweisen: Seit die Zahl der offiziell ausgeschriebenen Stellen zurückgegangen ist, gilt die Aktivierung aller persönlichen Kontakte als eine der effektivsten Methoden, um einen neuen Job zu bekommen. Die Initiativbewerbung steht auf Platz drei (9,7 Prozent). Es folgen die Headhunter (3,7 Prozent) und Personalvermittlungen (3,4 Prozent).