Ergebnisse des Datenschutzkongresses im ICC-Berlin:

Datenschutzrisiko liegt bei der Fachabteilung

22.06.1979

BERLIN (CW) - Die konkreten Lösungsvorschläge blieben auf dem Datenschutzkongreß 1979 im ICC-Kongreßzentrum Berlin aus, vielleicht auch deshalb, weil zwar mehr als 400 Datenschutzbeauftragte, aber nur wenige EDV-Leute Gast der dreitägigen Veranstaltung waren. Vor allem bei den praxisorientierten Diskussionen um die Realisierung von Paragraph 6 machte sich der mangelnde Einblick, den mancher DSB in EDV-Belangen hat, bemerkbar.

Tenor des Erfahrungsaustausches war indes an allen drei Tagen, daß "man die Probleme erst mal in aller Ruhe an sich herankommen lassen wolle". Zumal sich bei der Behandlung von Fallstudien während des Kongresses allenthalben zeigt, daß die von den Arbeitskreisen ausgearbeiteten Ergebnisse nicht immer in befriedigender Relation zur Musterlösung standen. Was den Lerneffekt der Fallstudien bloß noch mehr verdeutlichte.

Vor allem bei der Diskussion zum Paragraph 6 zeigte sich, daß das wesentliche Risiko des Datenschutzes nicht so sehr im EDV-Bereich selbst angesiedelt ist, sondern vor allem die Fachbereiche betrifft, die mit personenbezogenen Daten arbeiten. Aussage dazu: Es wäre falsch, Insellösungen für Zugriffsberechtigungen nur aus personenbezogener Sicht heraus zu organisieren.

Eindeutig auch der Appell, Alleingänge von Datenschutz oder EDV unter allen Umständen zu vermeiden, da Einzellösungen aus personenbezogener Sicht höchstens auf manueller Basis sinnvoll einführbar sind.