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Datenschutzbedenken hemmen Online-Einkauf

28.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für die Hamburger Unternehmensberatung Mummert + Partner ist das fehlende Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit bei Online-Geschäften eines der Haupthindernisse für den E-Commerce. Ihrer Ansicht nach schrecken zwei Drittel der Internet-Nutzer vor allem deshalb vor dem Einkauf im Web zurück, weil sie Angst vor Missbrauch ihrer persönlichen Daten haben. Und dies nicht ohne Grund: Die Consultants verweisen in diesem Zusammenhang auf die Kriminalitätsrate bei Internet-basierten Transaktionen, die derzeit um das Zehnfache höher liege als bei konventionellen Geschäften.

Deshalb sollten Unternehmen alles daran setzen, den offenkundigen Vertrauensdefiziten zu begegnen: Dazu sei zunächst die Entwicklung von kundenorientierten und nachvollziehbaren Datenschutzkonzepten unabdingbar. Daneben könnten auch ein guter Kundenservice und klare Benutzerführung dem Anwender das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Insbesondere die bislang noch kaum verbreiteten Prüfzertifikate auf Web-Sites werden ihrer Einschätzung zufolge erheblich an Bedeutung gewinnen: "Datenschutzsiegel von unabhängigen externen Prüfern werden für die Firmen in Zukunft unabdingbar sein", ist Sebastian Radtke, Datenschutzexperte bei Mummert + Partner, überzeugt.

Die Berater weisen ferner darauf hin, dass ein Verstoß gegen Datenschutzgesetze, wie der leichtfertige Umgang mit Nutzerdaten, durchaus auch wettbewerbsrechtlich relevant werden kann. Denn sobald sich eine Firma durch die Verletzung der entsprechenden Bestimmungen einen Vorteil verschaffe, könnten ihre Konkurrenten gerichtlich gegen sie vorgehen.