Bundesregierung fordert Aufklärung

Datenschützer machen Druck auf Apple

23.04.2011
Dein Handy weiß, wo Du warst: Apples iPhone und die iPad-Tablets speichern die Aufenthaltsorte ihrer Nutzer. Laut einem US-Bericht übertragen auch einige Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android ihre Standorte an den Internet-Konzern.

Apple gerät unter massiven Druck von Datenschützern und Politik, weil die iPhone-Handys dauerhaft die Aufenthaltsorte ihrer Nutzer speichern. Die Geräte speichern die Orts-Informationen über Monate in einer versteckten Datei. Wird das iPhone zum Datenaustausch an Computer angeschlossen, werden die Daten übertragen. Dort kann man sie mit spezieller Software auslesen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hält es für wahrscheinlich, dass Apple seine Praxis ändern muss.

Der bayerische Datenschützer Thomas Kranig schickte dem US-Konzern bereits einen schriftlichen Fragenkatalog. Auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) forderte von Apple Aufklärung. Der Konzern schweigt bisher.

Die IT-Experten Alasdair Allan und Pete Warden, die die Praxis in die Nachrichten brachten, fanden keine Anzeichen dafür, dass die Informationen an Apple oder andere weitergeleitet werden. Allerdings sehen sie ein Sicherheitsrisiko, weil die Daten unverschlüsselt aufbewahrt werden.

"Diese Speicherung von Standortdaten ohne Kenntnis der Betroffenen wäre nach deutschem Datenschutzrecht sicherlich nicht zulässig", sagte der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar der Nachrichtenagentur dpa.

Der bayerische Datenschützer Kranig will von Apple beantwortet haben, welche Geräte Bewegungsdaten speichern, welche Daten das sind und wo sie gespeichert werden. Außerdem will der Datenschützer wissen, wer Zugriff auf die Daten habe, "ob und was Apple damit macht und ob der Nutzer die Möglichkeit hat, diese Datenerfassung zu unterdrücken".