Hilfe nach dem Crash

Datenrettung und Backup mit Linux

24.05.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

TestDisk im Überblick

Defekte Bootsektoren lassen sich mit TestDisk reparieren.
Defekte Bootsektoren lassen sich mit TestDisk reparieren.

TestDisk wurde laut eigener Aussage ursprünglich entwickelt, um verlorene Partitionen wieder herzustellen und/oder nicht startende Festplatten wieder bootfähig zu machen. Dies trifft vor allen Dingen unter Umständen zu, wenn fehlerhafte Software, Viren oder menschliche Fehler die Auslöser waren. TestDisk ist ein mächtiges Werkzeug und kann folgendes:

  • Partitionstabellen reparieren und gelöschte Partitionen wiederherstellen

  • Fat32-Bootsektoren aus seiner eigenen Sicherung zurückspielen

  • Fat12-, Fat16-, Fat32- oder NTFS-Bootsektoren wieder mittels der Funktion rebuild aufbauen

  • Dateizuorndungstabellen bei Fat-Dateisystemen reparieren

  • Die MFT (Master File Table) von NTFS mittels des Spiegels zurücksichern

  • Backup-Superblocks der Dateisysteme ext2, ext3 und ext4 finden

  • Gelöschte Dateien von Fat, NTFS und ext2 wiederherstellen

  • Dateien von gelöschten Fat-, NTFS-, ext2-, ext3- und ext4-Partitionen kopieren

TestDisk eignet sich laut Aussage der Entwickler für Anfänger und Fortgeschrittene. Dabei kommt es allerdings auch auf den Wissensstand von Datenrettung an. Es ist also nicht jede Funktion für jeden Anwender geeignet.

Verlorene Partitionen kann TestDisk für folgende Dateisysteme wieder finden: BeFS (BeOS), BSD Disklabel, CramFS, FAT12, FAT16, FAT32, exFAT, HFS, HFS+, JFS, ext2, ext3, ext4, Linux RAID, Linux Swap (Version 1 und 2), LVM, LVM2, Mac Partition Map, Novell Storage Services NSS, NTFS (Windows NT/2K/XP/2003/Vista/2008), ReiserFS (Version 3.5, 3.6, 4), Sun Solaris i386 Disklabel, UFS, UFS2 und XFS.

Das Open-Source-Tool hat diverse Einschränkungen, die für den normalen Anwender in der Regel eine untergeordnete Rolle spielen. Diese gelten übrigens auch für das nächste vorgestellte Werkzeug in diesem Artikel - photorec, das ebenfalls von cgsecurity.org entwickelt wird.

TestDisk läuft nach Aussage der Entwickler unter DOS, Windows NT4, 2000, XP, 2003, Vista, Linux, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, SunOS und MacOS. Für Linux ist das Werkzeug in den meisten Repositories enthalten. Auch dieser Absatz gilt gleichfalls für photorec.