Datenqualität bleibt ein Problem

30.08.2007
Viele Firmen räumen Nachlässigkeit und fehlendes Management ein.
Vor allem Desinteresse und Organisationsmängel verhindern ein systematisches Datenqualitäts-Management.
Vor allem Desinteresse und Organisationsmängel verhindern ein systematisches Datenqualitäts-Management.

Dass es um die Datenqualität in vielen Unternehmen schlecht bestellt ist, ist bekannt. Konkrete Zahlen steuert nun eine Befragung von über 400 deutschen Firmen (mit einem Umsatz über 50 Millionen Euro) bei, die der Anbieter von Datenqualitätswerkzeugen Omikron Data Quality GmbH in Auftrag gegeben hatte. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand dabei die Güte der täglich verwendeten Kundenadressdaten, die die befragten Firmen erstaunlich genau beurteilen konnten.

Head

Text

Beispiel Kundendaten

So gaben nur sieben Prozent der Befragten zu Protokoll, dass ihre Kundeninformationen nahezu vollständig und fehlerfrei seien, über 50 Prozent hingegen schätz-ten die Fehlerquote auf mindestens 20 oder gar 30 Prozent. Bei zwei von fünf Betrieben weisen die Adressdaten eine Fehlerquote zwischen zehn und 20 Prozent auf.

Als Hauptursache für die Mängel in den Kundendaten gestehen die befragten Unternehmen zu über zwei Drittel ein, es fehle ihnen an einer ausreichenden Sensibilität für die Qualitätsansprüche. Ähnlich viele begründen die Probleme damit, dass im Unternehmen niemand zentral für Datenpflege verantwortlich sei. Auch fehlendes Personal trage in über der Hälfte der Unternehmen zu den beschriebenen Problemen bei. Nicht zuletzt deshalb vermissen 61 Prozent der Firmen Lösungen zur automatischen Datenpflege, mit denen sich beispielsweise Dubletten prüfen, Postdaten korrigieren, Adressen ergänzen oder Anreden erzeugen lassen

Omikron-Geschäftsführer Carsten Kraus sieht dennoch Anzeichen für ein Umdenken: "Die Unternehmen bekommen zunehmend zu spüren, dass unzureichende Datenqualität sich nachteilig auf die Kundenkommunikation auswirkt." Allerdings sieht er trotz des wachsenden Interesse an besseren Kundendaten noch lange keinen Grund zur Entwarnung: "Dass Anre-den wie Sehr geehrter Herr Einkaufsabteilung in naher Zukunft nicht mehr vorkommen, dürfte keine realistische Erwartung sein." (as)