Datenbank fuer DV-Fach- und Fuehrungskraefte erleichtert Jobsuche "DV-Spezialisten muessen mehr nach rechts und links schauen"

11.03.1994

MUeNCHEN (hk) - Eine neue Alternative fuer arbeitssuchende oder wechselwillige DV-Fach- und Fuehrungskraefte bietet die Schoplocher- Jobboerse. Nach dem kostenpflichtigen Eintrag in eine Datenbank kann der Kandidat Angebote erhalten, die auf sein Profil zugeschnitten sind.

Das Frappierende an dieser Boerse ist ihre einfache Funktionsweise: Der jobsuchende Spezialist oder Manager teilt mit Hilfe eines Fragebogens sein Profil mit, das dann mit Angeboten von ueber 1600 Personalberatern per DV-Auswertung abgeglichen wird. Ist fuer den potentiellen Bewerber eine geeignete Stelle dabei, wird er benachrichtigt.

Tony Schoplocher, Gruender und Initiator der Vermittlungsagentur, betont im CW-Gespraech die Anonymitaet des Verfahrens: "Die Personalberater erhalten keine Adressen." Es bleibt dem Bewerber ueberlassen, ob er sich mit dem Personalberater, der seine Qualifikationen sucht, in Verbindung setzt. Wer sich in die Jobboerse einkaufen will, muss eine Gebuehr von 275 Mark fuer sechs Monate oder 475 Mark fuer ein ganzes Jahr zahlen.

Auch arbeitslosen DV-Profis und Fuehrungskraeften, deren Profile nicht gefragt sind, will Schoplocher weiterhelfen und konkrete Tips bezueglich gesuchter Qualifikationen geben. Um hier die noetige Professionalitaet zu erzielen, arbeitet der Koelner Berater mit sogenannten Jobbrokern zusammen, die das jeweilige Branchen-Know- how mitbringen; zum Beispiel mit Claus-Dieter Starck, der jahrelang im Vertrieb unterschiedlicher DV-Hersteller taetig war.

Aus seiner bisherigen Erfahrung - die Jobboerse laeuft seit Herbst - empfiehlt Starck den DV-Managern, "mehr nach rechts und links zu schauen", an Moeglichkeiten zu denken, die sie bisher fuer ausgeschlossen hielten, etwa einen Zeitvertrag zu akzeptieren, oder in einem Projekt befristet beschaeftigt zu sein oder sich auf Honorarbasis zu engagieren.

Chancen sieht Starck fuer Experten, die Projekte managen und in Zusammenhaengen denken koennen, denn "Programmierarbeiten werden kuenftig verstaerkt in Osteuropa und in Asien abgewickelt". Wer die internationale Kooperation als Chance begreife, habe durchaus Moeglichkeiten unterzukommen, weil "deutsche Spezialisten im Ausland einen guten Ruf geniessen".

Auf der technischen Seite werden Datenbank-, Unix- und Netzwerkprofis nachgefragt, aber immer mit dem Zusatz, ueber das eigene Spezialisten-Know-how hinaus weitere Kenntnisse aus anderen Technikgebieten mitzubringen.

Schliesslich will Schoplocher auch Personalberatern seinen Service nahebringen. Headhunter muessten heute oft Stellenanzeigen erst einmal auf eigenes Risiko schalten, was viel Geld koste. Eine Boersenanfrage dagegen "kostet so gut wie nichts". Der Personalberater reiche sein Angebot ein, und falls das gewuenschte Profil vorhanden sei, erhaelt der Berater ohne persoenlichen Daten die Informationen ueber den Jobsuchenden. "Erst wenn der Headhunter Interesse am Kandidaten hat, sind 125 Mark faellig", so Schoplocher.

Die COMPUTERWOCHE wird anhand der Informationen aus dieser Datenbank einmal im Quartal ueber aktuelle Arbeitsmarkttrends und gefragte Berufsfelder berichten. Weitere Informationen: Jobboerse fuer Fach- und Fuehrungskraefte, Neuenhoefer Allee 82, 50935 Koeln, Telefon 02 21/9 43 61 40, Telefax 02 21/94 30 14 18.