Daten zur DV-Einführung im Krankenhaus Kulmbach

21.11.1986

Anfang der 70er Jahre suchte sich das Bundesforschungsmisterium einen Partner für die Einführung der Datenverarbeitung in einem Krankenhaus. Das folgende Auswahlverfahren gewann das Krankenhaus Kulmbach. Neun Millionen Mark flossen daraufhin aus Bundeskassen in das Demonstrationsprojekt am Krankenhaus Kulmbach (DEPAK).

Am 17. Februar 1974 ging die Siemens 128 mit selbstgestrickter Software in Betrieb. Über diesen Hauptrechner wickelten die DV-Fachleute die Verwaltung mit der Patientenaufnahme, der stationären und ambulanten Abrechnung und der Finanzbuchhaltung ab. Von der medizinischen Seite her kommunizierten die Leistungsbereiche Kreislauf, Nuklearmedizin, Labor, Röntgen, Endoskopie und physikalische Therapie mit dem Rechenzentrum.

1979 sollte die Anlage erneuert werden. Eine Zusammenarbeit mit Siemens kam nicht mehr zustande. An die Stelle von Siemens traten die neuen Partner IBM und das Softwarehaus Update. Auf der IMB 4331 (inzwischen 4361) setzten die Kulmbacher das amerikanische Patients Care System (PCS) in modifizierter - deutscher - Form ein. Verwendet werden dabei Batch-Programme, die überwiegend in Cobol und zum Teil in PL/1 geschrieben sind. Ein DCL-Prozessor steuert wiederum die Software. Ferner läuft ein Testsystem parallel zu dem Produktionssystem.

1981 konnte die Finanzbuchhaltung und Verwaltung mit dem neuen System abgewickelt werden. 1982 folgten die anderen Leistungen. Zum Jahreswechsel 1985/86 wurde die Patientendatenbank und die Orderdatenbank auf den neuesten Stand gebracht. Dabei stellten die Operatoren das Betriebssystem von DOS/VSE auf VSE/SP2 um. Hinzu kamen ein PC in die Krankenhausküche und in die Patientenverwaltung. Derzeit gibt es noch zwei PCs im Labor und 40 Terminals des Types 3279 von IBM, die online mit dem Rechenzentrum verbunden sind. Die Überwachung des Ganzen übernehmen zwei Operatoren und eine medizinische Dokumentarin.