Daten nach ihrem Wert sortieren

23.05.2006
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Klassifizierung schafft Probleme

Noch schwieriger wird es, wenn die zweite Stufe genommen werden soll. Hier geht es unter anderem um die Klassifizierung der Daten. Damit sollen der Wert der Information, der sich im Laufe der Zeit verändern kann, bestimmt, der richtige Speicherort ausgesucht und die Service-Level-Objekte (SLOs) festgelegt werden. Die Klassifizierung der Daten stellt die Unternehmen vor große Probleme, da es hierfür kaum Werkzeuge zur Automatisierung gibt. EMCs Chefentwickler Mark Lewis beispielsweise begründete die Übernahme von Softwarefirmen wie Legato und Documentum durch den Speicherspezialisten unter anderem damit, dass man mehr über die Dateninhalte wissen müsse, um sie automatisch klassifizieren zu können.

Die Analysten der Aberdeen Group stellen derzeit einen Trend in den Unternehmen zum Aufbau von "Information-Value"-Teams fest, die sich mit allen Fragen des Daten-Managements beschäftigen, Rollen und Verantwortlichkeiten zuordnen und eine Art Business-Plan erstellen für den Umgang mit den Informationen, die das Unternehmen produziert. Aberdeen erwartet, dass in diesem Jahr Klassifizierungsprogramme auf den Markt kommen werden, die eine intuitive Benutzeroberfläche, einen Katalog und ein Wörterbuch für die Metadaten sowie vordefinierte Policies enthalten. Erst wenn diese Werkzeuge verfügbar sind, so Aberdeen, könnten die Unternehmen "zuversichtlich und proaktiv" ihr Daten-Management planen.

Alle außer Sun

Während sich die meisten Speicher- und Infrastrukturhersteller - allen voran EMC - das Information-Lifecycle-Management auf die Fahnen geschrieben haben, geht ausgerechnet Sun Microsystems einen anderen Weg. Die Company hat sich durch die Übernahme von Storagetek zwar den Erfinder der Wortschöpfung ILM ins Haus geholt und ist dadurch in die Speicheroberklasse aufgestiegen, kehrt dem Konzept aber den Rücken. Sun legte kürzlich eine eigene Speicherstrategie vor, die auf einem Prozess namens "Information Management Maturity Model" (IM3) fußt.