Daten nach ihrem Wert sortieren

23.05.2006
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Die Gruppe, die von Michael Peterson, President und Senior Analyst der Strategic Research Corp., geleitet wird, hat eine Begriffsklärung gewagt, die stark von Petersons Vision (siehe Kasten "Visionen der Snia") getragen ist. Danach besteht "ILM aus Regeln, Prozessen, Praktiken und Werkzeugen, die den Geschäftsnutzen der Information - von ihrer Entstehung bis zu ihrer letzten Ablage - ausrichten auf die am besten geeignete und kostengünstigste IT-Infrastruktur. Die Information wird mit den Geschäftserfordernissen in Einklang gebracht durch Management-Policies und Service-Levels zusammen mit Applikationen, Meta- und Nutzdaten."

Ein neuer Satz von Verwaltungspraktiken wird erstellt, der den Wert einer Information für das Unternehmen bestimmt und den besten Platz für die Speicherung aussucht.
Ein neuer Satz von Verwaltungspraktiken wird erstellt, der den Wert einer Information für das Unternehmen bestimmt und den besten Platz für die Speicherung aussucht.

Wie zu erwarten sieht diese Definition ein Framework (siehe Grafik "Die ILM-Vision der Snia") und eine Roadmap vor. Das fünfstufige Modell dient als Handlungsanweisung für Unternehmen auf dem Weg zu ILM und wurde auch von den Analysten der Experton Group als Basis (siehe Grafik "ILM in fünf Phasen") für ihre Studie "Enterprise Storage und Information-Lifecycle-Management" verwendet. Die Marktforscher befragten zur Jahreswende IT-Leiter, CIOs und Speicherverantwortliche in 200 deutschen Anwenderunternehmen zum Thema ILM.

ILM ist wichtig für fast alle

Es zeigte sich, dass sich rund drei Viertel der Befragten mit dem Information-Lifecycle-Management beschäftigen und fast ein Drittel das Konzept zumindest punktuell umgesetzt hat. Knapp ein Viertel der Unternehmen wollen ILM in absehbarer Zeit nicht einführen oder sind noch unschlüssig. Als treibende Faktoren für eine Umorganisation der Speicherinfrastruktur nannten die Befragten an oberster Stelle die Bereiche Datensicherheit, Business Continuity und Desaster Recovery, gefolgt vom Wunsch nach Bewältigung der Datenflut und den Erfordernissen, rechtlichen Vorschriften zu genügen (Compliance).

Die Basis des fünfstufigen ILM-Modells bilden die "Vorarbeiten". Dazu zählen anspruchsvolle Projekte wie die Speicherkonsolidierung und -virtualisierung, der Aufbau eines Speichernetzes und das Speicherressourcen-Management. Experton schätzt, dass die Hälfte der Unternehmen in dieser Phase stecken.