Schiesser baut Data Warehouse

Daten im Griff

06.09.2004
Von Katrin Striegel
Der Wäschehersteller kann komplexe Analysen von Geschäftsinformationen tagesaktuell abrufen.

DIE SCHIESSER AG aus Radolfzell mit einem Umsatz in Höhe von 200 Millionen Euro und rund 760 Mitarbeitern ist in Deutschland Marktführerin im Bereich Wäsche. „Unsere äußerst komplexe Produktstruktur führt dazu, dass pro Saison rund fünf Millionen Datensätze analysiert werden müssen. Weder in unserem früheren Auswertungssystem auf der Basis des ERP-Systems noch in dem darauf folgenden System auf Accessund Excel-Basis war es uns möglich, diese individuell ad hoc auszuwerten“, erläutert Jürgen Meis, Leiter des Data- Warehouse-Projekts bei Schiesser. Das Unternehmen entschied sich daher, ein Data Warehouse mit dem „Microsoft SQL Server“ aufzubauen. Als Frontend wurde die Microsoft-basierte „Proclarity Analytics Platform“ eingeführt. Technischen Support leistet die Norbert Keßler Systemberatung aus Winterbach.

„Die Lösung wird heute intensiv genutzt, so dass die Zahl der bereitgestellten Datenwürfel aufgrund der Anforderungen der Fachabteilungen ständig wächst. Für die Vergangenheitsbetrachtung verwenden wir teilweise auch schon vorverdichtete Daten, so dass wir mehrere Jahre zurückschauen und Trends aufdecken können“, so Meis weiter. Heute greifen rund 300 Anwender in fast allen Unternehmensbereichen auf das System zu, vom Vertrieb mit dem Innen- und Außendienst über das Controlling und das Produktmanagement bis hin zur Beschaffung.

Kunden rufen Daten via Web ab „An der Software von Proclarity gefallen uns besonders die Bedienerfreundlichkeit und ihre erweiterten Analysemöglichkeiten, wie der Analysebaum oder der so genannte Perspective View“, erläutert Meis. Positiv beurteilt er auch die mit der neuesten Version zur Verfügung stehende unbeschränkte Webfähigkeit der Lösung: „Wir sind Lizenznehmer namhafter Modefirmen.Diesen können wir heute tagesaktuell den direkten Zugriff auf die Daten bieten, die sie betreffen“, erläutert Meis.

Insgesamt konnte die Datenqualität im Unternehmen deutlich gesteigert werden. „Früher wurden die Daten aus unterschiedlichen Quellen und mit Hilfe individueller Filter ermittelt und aufbereitet, was häufig zu unterschiedlichen Interpretationen der Zahlen führte.Mit der neuen Software haben wir eine einheitliche Sichtweise auf die Daten verwirklicht.“ Jeder Geschäftsbereich erhält dabei die für ihn nötigen Informationen, sei es die Kundensicht, die Artikelsicht, das Abschneiden einer bestimmten Kollektion oder die Umsätze in einem bestimmten Absatzkanal.