Metro Commander, Cubic Explorer, Clover, WizTree, Second Copy

Dateiverwaltung für Profis

17.07.2013
Von  und
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.

Moderne Formen: Cubic Explorer

Der Cubic Explorer kann die gängigen Grafikformate direkt darstellen.
Der Cubic Explorer kann die gängigen Grafikformate direkt darstellen.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Aus der reichlichen Auswahl der "Commander-Klone" haben wir den Cubic Explorer als ein Beispiel ausgewählt, das mit einigen besonderen Features aufwarten kann.

Welche Möglichkeiten bietet der Cubic Explorer?

  • Freie Software, die in sehr vielen Sprachen lokalisiert und auch in einer portablen Version (ohne weitere Installation) zum Download bereitsteht.

  • Gut durchdachte Oberfläche, die durch integrierte Tabulatoren den Zugriff auf verschiedene Verzeichnisse und Laufwerke in einem Fenster bietet.

  • Interner Texteditor sowie Bildbetrachter und umfangreiche Filteroptionen erleichtern die Arbeit mit Dateien.

Fazit: Mit dem Cubic Explorer ist dem Entwickler von Cubic Reality Software eine gut zu bedienende Explorer-Alternative gelungen, die auch unter Windows 8 problemlos einzusetzen ist. Die Lösung mit den verschiedenen Tabulatoren gefällt und kann in der Praxis gut eingesetzt werden. Einzig die Einstellungen für die Sprachauswahl sind etwas unglücklich platziert: Wer sie unter Hilfe sucht, findet zunächst nur den Editor für Sprachen, ehe er dann unter "Ansicht" die Spracheinstellungen findet und entsprechend einstellen kann.

Die Ergänzung für den Explorer: Clover

Mit Clover wird Dateimanager fast zum Browser.
Mit Clover wird Dateimanager fast zum Browser.
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Wer einmal mit einer Lösung wie der vorgestellten Software Cubic Explorer gearbeitet hat, fragt sich schnell, warum die Entwickler bei Microsoft trotz der vielen Erweiterungen und Verbesserungen die so praktische Idee der Tabulatoren (als Registerkarten bezeichnet) nicht beim Standard-Dateimanager von Windows verwirklicht haben. Aber auch für diesen Wunsch existiert eine Lösung in der großen Sammlung der Free- und Shareware: Sie trägt den Namen Clover.

Wie erweitert Clover den Dateimanager unter Windows?

  • Einfach zu installierende Gratis-Erweiterung für den Windows Explorer, die diesen mit konfigurierbaren Registerkarten ausstattet.

  • Leicht und intuitiv zu bedienen: Neben der Mausbedienung werden gerade Systemprofis die Möglichkeit schätzen, auch mit Tastaturkürzeln wie STRG + T eine neue Registerkarte zu öffnen und mit STRG + TAB offene Tabs zu wechseln.

  • Lesezeichen, die sich in einer HTML-Datei befinden, können importiert werden und stehen wie im Browser in einer ein- und ausschaltbaren Lesezeichenzeile zur Verfügung.

Fazit: Clover ist die kleine, nützliche Ergänzung, die dem schon guten Explorer unter Windows 8 (lässt sich natürlich auch unter Windows XP und Windows 7 installieren) das letzte Quäntchen Bequemlichkeit schenkt. Wenn wir noch einen Wunsch frei hätten, würden wir gerne eine Möglichkeit besitzen, die Registerkartenerweiterung einfach auf "Knopfdruck" ein- und ausschalten zu können - so muss man die Erweiterung zunächst wieder deinstallieren, falls man den Original-Explorer benötigt.

WizTree kennt sie alle!

Übersichtlich und schnell: WizTree
Übersichtlich und schnell: WizTree
Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

Natürlich kann jeder Nutzer mit Hilfe der Bordmittel seines Windows-Systems feststellen, wo große Dateien und Verzeichnisse liegen und wie seine Festplatten belegt sind: Doch allein das Vorhandensein vielen unterschiedlichen Tools zu diesem Zweck zeigt deutlich, dass es besser geht. Ein kleines, schnelles Werkzeug ist uns dabei aufgefallen: WizTree.

Was kann WizTree leisten?

  • Kleine, handliche Software, die auch als portable Version angeboten wird und deren Aufgabe darin besteht, die größten Dateien und Verzeichnisse auf der Festplatte zu finden und anzuzeigen.

  • Ordner und Dateien werden sehr übersichtlich in einer Baumstruktur angezeigt.

  • Die Software arbeitet extrem schnell, da sie die MFT (Master File Table) des NTFS-Dateisystems auf der jeweiligen Festplatte auswertet.

Fazit: Dies ist eines der Werkzeuge, die genau das tun was sie versprechen: Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Ein großer Vorteil von WizTree ist das enorme Tempo, dass durch Auslesen der Informationen aus der MFT erreicht wird. Das bedeutet aber auch, dass diese Software ausschließlich mit NTFS-Dateisystemen zusammenarbeitet und auch nicht dazu in der Lage ist, beispielsweise Netzwerklaufwerke nach großen Dateien und Verzeichnissen zu durchsuchen. Leider steht die Software nur in englischer Sprache zur Verfügung.

Dateien wollen kopiert sein: Second Copy

Kein Beitrag über Dateien und Verzeichnisse ohne Backup-Tool. Eine gelungene Lösung für das Datensicherungsproblem trägt den Namen Second Copy.

Welche Vorteile bietet der Einsatz von Second Copy?

  • Sehr gut strukturierte Software, mit der sich automatisch Daten in andere Ordner derselben aber auch externe Platten oder Netzlaufwerke kopieren lassen.

  • Second Copy bietet deutschsprachige Hifsassistenten.
    Second Copy bietet deutschsprachige Hifsassistenten.
    Foto: Frank-Michael Schlede / Thomas Bär

    Software steht auch in deutscher Sprache zur Verfügung (nach dem Start kann unter "Language" zwischen Deutsch, Englisch oder Französisch gewählt werden).

  • Die Lösung arbeitet mit so genannten Profilen, in denen der Nutzer sehr genau (auch mit entsprechenden Filtern) festlegen kann, welche Daten gesichert werden sollen. Sind diese einmal eingerichtet, können automatisch und regelmäßig Sicherungen gefahren werden.

Was hat uns nicht so gefallen?

  • Die Software steht 30 Tage mit allen Funktionen zum Test bereit, danach muss sie für etwas mehr als 28 Euro käuflich erworben werden.

  • Die Lösung ist recht "schweigsam" während sie arbeitet; Es war uns zunächst nicht so richtig klar, ob das Programm bereits kopiert, noch wartet oder schon fertig ist - hier wäre eine deutlichere Anzeige wünschenswert.

Fazit: Das Programm Second Copy ist eine sehr gute Lösung, um beispielsweise in kleinen Betrieben eine regelmäßige Sicherung einzurichten. Uns hat es dabei besonders gut gefallen, wie gut auch unerfahrene Anwender durch die Assistenten des Programms geleitet werden und so ihre Sicherungsprofile nach den eigenen Bedürfnissen einrichten können. Auch die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten haben uns überzeugt - insgesamt eine sehr gute Lösung.

Wer das Geld sparen will und bereit ist, sich in eine etwas weniger anwenderfreundliche aber mindestens ebenso mächtige Oberfläche einzuarbeiten, sollte einen Blick auf eines unserer Lieblingsprogramme werfen, wenn es um die einfache Sicherung von Daten geht: die Freeware FreeFile Sync. Mit dem Bedienkomfort von Second Copy kann dieses Programm allerdings nicht mithalten. (sh)