Recuva, O&O DiskRecovery, TuneUp Utilities und mehr

Dateien sicher löschen und wiederherstellen

01.09.2012
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

TuneUp Utilities 2012

Die TuneUp Utilities 2012 können unter anderem auch Dateien wiederherstellen.
Die TuneUp Utilities 2012 können unter anderem auch Dateien wiederherstellen.
Foto: Bär/Schlede

TuneUp Utilities des Hersteller "TuneUp Distribution" stellt faktisch jedes Jahr eine neue Version seiner Sammlung der wichtigsten System-Werkzeuge für Windows-PCs vor. Die Oberfläche der Software gliedert sich in verschiedene Bereiche wie "Status & Empfehlungen", "System optimieren", "Speicherplatz gewinnen", "Probleme beheben" und "Windows anpassen". Wie aus den Registertiteln leicht abzuleiten ist die Hauptaufgabe der Software das System auf Geschwindigkeit zu trimmen. Gezielt setzt die Software verschiedene Dienste außer Kraft oder reduziert deren Aktivitäten. Schlussendlich soll der Windows-PC hierdurch schneller werden.

Der „Shredder“ überspeichert die zu löschenden Daten mit neuen Informationen.
Der „Shredder“ überspeichert die zu löschenden Daten mit neuen Informationen.
Foto: Bär/Schlede

Neben dieser Sammlung an "Leistungsbringern" bieten die "TuneUp Utilities" ein leicht zu bedienendes Modul um verlorengegangene Dateien wiederherzustellen. Hierzu gibt der Anwender die ihm noch bekannten Teile des Dateinamens an und innerhalb weniger Sekunden zeigt das Programmfenster die gefundenen Dateien. Diese werden entweder am originalen Speicherort (beispielsweise dem Papierkorb) oder an einer zu benennenden neuen Position abgelegt. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Rettung ist, gibt die Software mit dem Zustandswert "gut" oder "schlecht" an.Über eine Erweiterung des Kontextmenüs (Rechtsklick auf eine Datei oder Ordner) hat der Anwender die Möglichkeit zu löschende Objekte über den "Shredder" sicher und endgültig zu löschen. Hierbei wird der Speicherbereich auf dem Datenträger tatsächlich mit anderen Daten überschrieben.

Vorteile des Einsatzes von TuneUp Utilities 2012:

  • Eine komplette Sammlung von Tools

  • Leichte Bedienung der Wiederherstellung

  • Sicheres Löschen von Dateien

Nachteile des Einsatzes von TuneUp Utilities 2012:

  • Für einfache Lösch- und Wiederherstellungsaufgaben überkandidelt

Fazit: Im Test konnten wir, sofern der Datenträger nicht mit Bitlocker verschlüsselt wurde, kürzlich über den Papierkorb gelöschte Objekte problemlos retten.Der kostenlose Testzeitraum der Software beträgt 14 Tage. Anschließend muss die Software für knapp 40 EUR käuflich erworben werden.

Recuva 1.43

Das kostenlose Recuva bietet einen Assistenten, der bei der Rettung hilft.
Das kostenlose Recuva bietet einen Assistenten, der bei der Rettung hilft.
Foto: Bär/Schlede

Das kostenlose Windows-Tool Recuva, aktuell in der Version 1.43 und auf Deutsch, ist ein sehr einfach zu bedienendes Programm zur Wiederherstellung von gelöschten Daten. Ob diese nun bewusst über den Papierkorb entfernt wurden, oder aufgrund eines Versehens oder eines Systemfehlers in Mitleidenschaft gezogen wurden, spielt für das Programm keine Rolle. Selbst von externen Datenträgern wie Speicherkarten oder USB-Drives hat das Programm der bekannten CCleaner-Entwickler oft noch eine Chance.

Soeben gelöschte Dateien rettet Recuva mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Soeben gelöschte Dateien rettet Recuva mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Foto: Bär/Schlede

Alles was der Anwender tun muss, ist ein Laufwerk auszuwählen und auf "Scan" zu klicken. In einigen Sekunden stellt das Programm die gefundenen gelöschten Dateien in einer Auflistung dar. Besonders praktisch, sofern viele Dateien gerettet werden sollen ist die alternative Darstellung in einer Baumstruktur. Der Assistent unterstützt den Anwender bei der Suche und gibt auch einen Warnhinweis aus, sofern auf demselben Datenträger wiederhergestellt werden soll, von dem die Originaldateien gelöscht wurden. Die Wiederherstellung kann möglicherweise exakt die Speicherbereiche der gelöschten Dateien überschreiben.

Neben der kostenfreien Variante bietet der Hersteller für 24,95 EUR, beziehungsweise 19,95 EUR einen gesteigerten Leistungsumfang, Support und die Genehmigung das Programm im professionellen bzw. Unternehmens-Umfeld einsetzen zu dürfen. Als Zahlungsmittel stehen Kreditkarten, PayPal oder der Überweisungsdienst "Wire" zur Verfügung. Für Firmen hat letzteres den Vorteil, dass sie das Programm problemlos per Überweisung kaufen können.

Vorteile des Einsatzes von Recuva:

  • Für Privatanwender kostenlos

  • Einfache Bedienung

  • Brauchbare Erfolgsergebnisse bei der Wiederherstellung

Nachteile des Einsatzes von Recuva:

  • Im Test konnten häufiger Dateien nicht gerettet werden

  • Deep-Scan dauert recht lang

Fazit: Sollte die Wiederherstellung von Dateien auf dem privaten Windows-PC erforderlich sein, so ist Recuva sicherlich eine gute Wahl eines Hilfsprogramms. Mit nicht einmal 3 MByte Download-Größe kann es jederzeit schnell eingesetzt werden.