Data General befürwortet kleine Innovationssprünge

14.11.1975

MÜNCHEN - Daß weniger oft mehr ist, versuchte Manfred Scheller, General-Manager der Data General GmbH am Beispiel der Produktpolitik seines Hauses aufzuzeigen.

Der renommierte Minicomputer-Hersteller - ob auf Platz zwei oder drei in der Rangliste hinter DEC, darüber streiten sich die Statistiker - hatte auf der Systems '75 zu einem Pressegespräch geladen, um seinen neuen Nova-3-Rechner, das Baby der "vielköpfigen" Nova-Familie, vorzustellen. (Siehe CW Nr. 45 vom 31. 10. 75, Seite 16.) Es klang fast wie eine Entschuldigung, wenn Scheller erklärte, daß DG als einer der wenigen Aussteller auf der Münchner Kongreß-Messe mit einer echten Neuankündigung aufwarten könne, denn - und diese Ansicht vertrat Scheller mit Engagement - "der Anwender begrüßt es, wenn Innovation nicht mehr 'auf Teufel komm raus' gemacht wird."

Die Innovationssprünge seien fast überall kleiner geworden, und Neuigkeiten beständen immer häufiger aus Modifikationen bereits existierender Systeme. Davon profitiere der Anwender, bringe doch jede technische Innovation im Systembereich für den Benutzer erhebliche Umstellungen, Neuorientierungen und damit Zeitverlust. Scheller nannte dafür Beispiele: neue Compiler, neue Schnittstellen, neue Hardware-Komponenten, die nicht "vertikal" integrierbar sind.

Die Nova 3 sei - so Scheller voll integriert in die DG-Produktpalette und voll kompatibel zur übrigen Nova-Reihe: "Die bisherigen Investitionen unserer Anwender sind also auf lange Zeit gesichert und unterliegen keiner Pseudo-Innovation mit dem damit verbundenen Zwang zu Neuinvestitionen."

Ein Beispiel, das Schule machen sollte. de