Ähnliche Probleme wie bei Großrechnersystemen:

Data Dictionary für Microcomputer

11.02.1983

DÜSSELDORF (pi) - Bei der Entwicklung von Software für Mikrocomputer beobachtet W. Beck vom Krefelder Systemhaus Mandata ähnliche Tendenzen wie bei Großrechnersystemen. Zwar erfolgen die einzelnen Phasen sehr viel schneller, aber viele der Probleme bleiben.

Zu diesem Problemkreis gehört, daß

- die neueren Methoden zur Softwareentwicklung nicht überall verbreitet sind;

- zu wenig Tools für die Entwicklung eingesetzt werden;

- die Entwicklung oft ohne Rücksicht auf die nachfolgende Pflege erfolgt oder

- verschiedentlich die Software nur unzureichend dokumentiert wird.

Dazu stellen sich für den Entwickler von Software für Mikrocomputer noch zwei wietere Probleme:

- die Software muß preiswert sein, um nicht ein Vielfaches der Hardware zu kosten und

- die Software muß - damit sie preiswerter angeboten werden kann - mehrfach und damit auch auf verschiedenen Systemen eingesetzt werden.

Es wurden Methoden und Richtlinien entwickelt beziehungsweise zusammengestellt, die es ermöglichen, diese Probleme zu umgehen. Hierzu gehört auch die Entwicklung von Software-Tools, wie es beispielsweise ein Data Dictionary darstellt.

Mittels des Data Dictionary solle folgende Aufgaben gelöst werden:

- Erstellung der Dokumentation, insbesondere der Satz- und Datenbankbeschreibungen;

- Erleichterung bei der Pflege von Programmen und Dateien durch Zusammenstellung von gezielten Listen und Verwendungsnachweisen;

- Erfüllung des Datenschutzgesetzes nach Verwendung und Verfolgung von schutzbedürftigen Daten;

- Möglichkeit der automatischen Generierung von Programmteilen mittels Zusatzprogrammen;

Unter einem Data Dictionary versteht man dabei ein Verzeichnis aller Datenelemente eines Programmsystems. Die einzelnen Elemente werden sowohl im EDV-technischen als auch im benutzerorientierten Sinne beschrieben. Außerdem beschreibt es die Verknüpfungen der einzelnen Daten untereinander (zum Beispiel zu Dateien). Letztlich kann ein Data Dictionary auch Hinweise auf die Programme enthalten, die diese Daten verwenden und verarbeiten.

Durch einen Data Dictionary können somit die oben geforderten Auswertungen erstellt werden. Zusätzlich sollten spontan auftretende Aussagen über die verwendeten Daten in einem System abgerufen werden können.