Dassault kauft MatrixOne

07.03.2006
Der Spezialist für Konstruktionssoftware stärkt sich in Sachen Product-Lifecycle-Management.

Die in erster Linie für ihre Konstruktionssoftware "Catia" bekannte Dassault Systèmes SA, Paris, wird für 408 Millionen Dollar den auf Product-Lifecycle-Management (PLM) spezialisierten Anbieter MatrixOne übernehmen. PLM gilt als Königsweg, über den Fertigungsindustrie und Handel den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von dessen Entwurf und Konstruktion über seine Produktion bis hin zu Vertrieb und Wartung auf eine durchgängige Datenbasis stellen können. Viele Anwender fragen sich jedoch, von welcher Seite sie das PLM-Thema angehen sollen: Sie haben die Wahl zwischen den PLM-Modulen der eingesetzten ERP-Pakete, den PLM-Funktionen ihrer CAD-Software oder den Angeboten von PLM-Spezialisten wie MatrixOne. Letzterer machte keinen Hehl daraus, mit seiner Software eine Art konzernweiten Informations-Backbone etablieren und so die ERP- und CAD-Konkurrenz aus dem Rennen werfen zu wollen. Zu seinen Kunden zählen Anwender wie Alcatel, General Electric, IBM, Intel, Johnson & Johnson, Nokia, Philips und Procter & Gamble. Der Hersteller konnte seinen 2004 erzielten Umsatz von 109,5 Millionen Dollar zwar auf 124 Millionen Dollar im vergangenen Jahr erhöhen, zugleich stiegen aber die Verluste von 12,4 auf 20,3 Millionen Dollar.

Dassault, dessen CAD-seitige PLM-Aktivitäten über den Dunstkreis der Konstruktionsabteilungen kaum hinausreichen, will mit der MatrixOne-Technik nun auch in anderen Unternehensbereichen Fuß fassen. Bernard Charles, Chef von Dassault Systèmes, beschreibt dies mit anderen Worten: "Unser Produktportfolio ist nun komplett, ich sehe keine größeren Lücken mehr." (ue)