Eine Stunde Tennis ist reiner Luxus

Das Wochenende gehört der Familie

17.08.2001
Als Geschäftsführer von Space2go bleibt Christian Huthmacher nicht viel Zeit für seine junge Familie.

Ich arbeite zu viel, zur Zeit mehr als 65 Stunden die Woche, und darauf bin ich alles andere als stolz. Viel lieber würde ich mehr Zeit mit meiner kleinen Tochter verbringen. Oft schläft sie morgens noch, wenn ich gehe, und abends, wenn ich heimkomme, ist sie schon wieder im Bett. Ich möchte das so schnell wie möglich ändern. Doch dazu brauche ich weitere Mitarbeiter, die selbständig ganze Bereiche übernehmen, und die sind leider nicht einfach zu finden. An den Wochenenden zwinge ich mich, erst am Sonntagabend meine E-Mails zu checken, um wenigstens 48 Stunden für die Familie da zu sein.

Nachdem ich vor zwei Jahren vom Angestellten zum Unternehmer geworden bin, hat sich nicht nur die zeitliche Arbeitsbelastung stark erhöht. Auch der Druck und die Verantwortung hinterlassen ihre Spuren. Richtig abschalten kann ich kaum. Wenn ich mir mal eine Stunde Tennis oder eine Stunde Golf auf der Driving Range gönne, muss ich das schon lange im Voraus planen. Im Sommer habe ich mir vorgenommen, die zehn Kilometer ins Büro mindestens zweimal pro Woche wieder mit dem Fahrrad zu fahren.

Unsere Mitarbeiter sollen von meinem persönlichen Druck so wenig wie möglich spüren. Sie können sich ihre Arbeitszeit sehr frei einteilen und werden über Ergebnisse gesteuert. Jeder kann dann arbeiten, wenn er am produktivsten ist, Hauptsache, die Arbeit wird rechtzeitig erledigt. Space2go bietet keine Massagen oder Abos für Fitnessstudios an. Die Mitarbeiter sollen sich in ihrer Freizeit erholen. Unser Beitrag dazu ist, dass Wochenendarbeit - bis auf wenige Ausnahmen, etwa vor Messen - tabu ist.

Protokoll: Kathi Seefeld