Tag 6: Audio, Video und Netzwerkstreaming

Das Windows-8-Tagebuch

13.03.2012
Von 
Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Netzwerk: Streaming auf und von Windows 8

Codec-Fehler: Leider kann Windows 8 fehlende Codecs nicht automatisch nachladen.
Codec-Fehler: Leider kann Windows 8 fehlende Codecs nicht automatisch nachladen.

In meinem privaten Setup lagere ich die meisten Inhalte nicht mehr lokal auf einem Rechner, sondern zentral im Netzwerk. Ich bin ein Verfechter von Multimedia-Streaming, entsprechend ist mein LAN für höhere Lasten ausgelegt. Hier scheint sich in Windows 8 gegenüber dem Vorgänger bereits jetzt einiges getan zu haben.

Beispielsweise kann das Betriebssystem Inhalte ad-hoc an eine Xbox 360 im gleichen Netzwerk übertragen. Dazu öffnet man während der Wiedergabe per Rechtsklick oder Windows + Z das Kontextmenü und wählt den Punkt "Auf Xbox spielen".

Windows 8 kommt außerdem, zumindest außerhalb von Metro, deutlich besser mit UPNP- und DNLA-kompatiblen Media-Servern zu Recht. Diese tauchen im Windows Explorer als ganz normale Laufwerke auf und lassen sich dort öffnen und durchsuchen. Windows 7 zeigt den gleichen Server lediglich als Netzwerkgerät an und startet bei einem Klick auf die Verknüpfung den Windows Media Player.

Fazit: Ausbauen und Konsolidieren

Windows 8 bringt in der Consumer Preview etwa die gleichen Multimedia-Funktionen wie sein Vorgänger mit. Wer also auf seinem Windows-8-Gerät ausgiebig Filme ansehen und Musik hören möchte, der kommt um zusätzliche Codecs oder separate Software leider immer noch nicht herum. Hoffentlich hat Microsoft aber wenigstens bei den Codecs ein Einsehen: Es wäre wünschenswert, wenn der Konzern die entsprechenden Erweiterungen direkt in den Windows Store aufnimmt oder wie das .NET Framework zum Download anbietet.

Die neuen Metro-Apps zur Multimediawiedergabe könnte ebenfalls noch optimiert werden. So sollten sie zumindest eine DNLA-Client-Funktion enthalten, um Medien aus dem lokalen Netz anzeigen zu können. Auch möchte ich nicht bei jedem Start mit Werbung bombardiert werden. Dazu kommt, dass das Angebot arg beschränkt ist. Moderne Video-On-Demand-Dienste sollten wenigstens mehrere Sprachen bieten, zudem sind alle beworbenen Filme nur in SD-Qualität erhältlich.

Ideal wäre es, wenn Microsoft bis zur Fertigstellung die Multimedia-Funktionen komplett aus einem Programm anbieten könnte. Der Bruch zwischen Metro-App und Windows Media Player ist einfach zu groß, wer außerdem ein Windows Phone 7 Smartphone besitzt, der benötigt zusätzlich noch den Zune Player. Hier sollte der Konzern großflächig ausmisten und lieber eine überarbeiten und verbesserten Zune-Player nutzen.

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