Das wichtigste Ereignis, das die Entwicklung von Monchik-Weber in nächster Zeit entscheidend beeinflussen wird, ist nach Ansicht des Brokerhauses Prudential-Bache Securities das gemeinsame Projekt von IBM und Merrill Lynch, ein auf den IBM PC basierendes

19.04.1984

Das wichtigste Ereignis, das die Entwicklung von Monchik-Weber in nächster Zeit entscheidend beeinflussen wird, ist nach Ansicht des Brokerhauses Prudential-Bache Securities das gemeinsame Projekt von IBM und Merrill Lynch, ein auf den IBM PC basierendes Börseninformationssystem zu vertreiben. Merrill Lynch wird dabei als erstes Unternehmen dieses neue Informationssystem einsetzen. Es dürfte allerdings, abgesehen von einigen Pilotinstallationen, bis Ende 1985 dauern, bis die Umstellung von Quotron auf IBM-Hardware in großem Stil stattfindet. Als negativ für Monchik-Weber wird dabei die Tatsache angesehen, daß das Unternehmen an diesem Projekt nicht beteiligt ist. Es erstellt zwar weiterhin die Software für Merrill Lynch, doch bleibt diese Eigentum des Auftraggebers. Sollte Monchik-Weber ein eigenes Informationssystem erstellen wollen, und die Möglichkeiten dafür sind vorhanden, werde die Gesellschaft in Konkurrenz zu IBM/Merrill Lynch treten. Positiv sei allerdings zu bewerten, daß Monchik-Weber die Daten in das IBM/Merrill Lynch-Netz einspeist. Dieser Vertrag könnte sich nach Ancht des Brokers als sehr lukrativ erweisen. Die Gewinnspannen könnten bei bis zu 85 Prozent vor Steuern liegen. Für das Geschäftsjahr zum 31. Mai 1984 wird allerdings mit einem Verlust von 0,05 Dollar je Aktie gerechnet. Im folgenden Jahr dürfte dann ein Gewinn von 0,35 Dollar erzielt werden. Angesichts dieser Aussichten hält Prudential-Bache die Aktie von Monchik-Weber für angemessen bewertet und glaubt, daß sich der Titel kurz- und längerfristig durchschnittlich entwickeln wird.

Intel dürfte nach Schätzung von Dean Witter Reynolds in den nächsten fünf Jahren seinen Gewinn je Aktie um durchschnittlich 23 Prozent steigern. Die Ertragsaussichten des Unternehmens haben sich nach Darstellung des Brokers während des zurückliegenden Quartals spürbar gebessert. Für 1984 nennt Dean Witter jetzt einen Gewinn von 1,90 (zuvor 1,70) je Aktie. 1985 dürfte er auf 2,45 Dollar steigen.

Die NCR-Aktie ist jüngst unter besonders starken Kursdruck geraten. Merrill Lynch hält es für möglich, daß die Schwäche mit Vermutungen über ein enttäuschendes Quartalsergebnis zusammenhängt. Der Broker bezeichnet den Kursverfall als ungerechtfertigt und stuft die Aktien des Unternehmens, das einen Aktiensplit im Verhältnis vier zu eins plant, als kaufenswert ein.

Die Aktie von Monolithic Memories zeigte in jüngster Zeit eine gewisse Schwäche, doch bleiben die fundamentalen Faktoren nach Ansicht von Dean Witter Reynolds unverändert positiv, wenn sie sich nicht sogar noch weiter verbessern. Im Geschäftsjahr zum 30. September 1983 konnten Aufträge im Wert von nahezu 150 Millionen Dollar verzeichnet werden. Im laufenden Jahr wurde bis jetzt bereits das Doppelte dieses Wertes erzielt. Die Nachfrage von Herstellern kleinerer Systeme, die Pal-Schaltkreise verwenden, ist weiterhin hoch. Das Unternehmen besitzt hier derzeit einen Marktanteil von 70 Prozent, der jedoch aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen in den nächsten fünf Jahren auf 50 Prozent schrumpfen könnte. Unter Berücksichtigung der Gewinnschätzungen von 1,25 Dollar je Aktie für 1984 und von 1,65 Dollar für 1985 könnte die Aktie ein rechnerisches Kursziel von 30 Dollar erreichen, was einer Verdoppelung der aktuellen Notierung entspräche. Das in diesem Titel enthaltene Kursrisiko wird vom Broker als gering eingeschätzt und der Titel daher massiv zum Kauf empfohlen.

Die Analytiker des Brokerhauses Dean Witter Reynolds halten nach wie vor an ihrer positiven Haltung gegenüber den Titeln von Halbleiterherstellern fest. Sie stützen sich dabei einmal auf die Überzeugung, daß sich der Aktienmarkt aus technischer Sicht in einer Phase der Bodenbildung zu befinden scheint und daß Technologiewerte möglicherweise zu den Zugpferden der nächsten Aufwärtsbewegung gehören könnten. Außerdem rechnen sie für die gesamte Halbleiterindustrie mit beträchtlichen Gewinnsteigerungen in den Jahren 1984 und 1985. Nach Abschluß der gegenwärtigen Korrekturphase wird der nächste bedeutende Trend daher für diese Aktiengruppe sehr wahrscheinlich nach oben zeigen, heißt es in einer ausführlichen Analyse. Zu den wichtigsten positiven Faktoren zählt auch die steigende Rentabilität im Geschäft mit DRAMs. Nachdem die Japaner Ende der siebziger Jahre einen Anteil von fast 70 Prozent des Marktes für Speicherchips hatten, erlebten die amerikanischen Hersteller ein Comeback und dürften die Japaner etwas zurückgedrängt haben. Vor diesem Hintergrund werden derzeit besonders die Titel von Standard Microsystems und Texas Instruments zum Kauf empfohlen.

Wang Laboratories befindet sich nach Meinung von Dean Witter Reynolds an einem Wendepunkt zum Besseren hin, so daß die bisherige Verkaufsempfehlung zurückzuziehen sei. Der Broker hebt besonders die Chance hervor, die Wang als außerordentlich erfolgreicher Anbieter im Bereich "Textverarbeitung/Bürosysteme" habe, hält aber den Zeitpunkt für den Kauf der Aktie für noch nicht gekommen.