Dietmar Schröder, TKK

Das Wichtige selber machen

29.11.2006
Von 
Michael Schweizer ist freier Autor in München.

Dietmar Schröder legt großen Wert auf Benutzerfreundlichkeit. Bis Ende 2008 wollen der IT-Leiter und seine Mitarbeiter die spezifischen Anwendungen der Techniker Krankenkasse auf die eigenentwickelte Java-basierende Architektur "TKeasy" umgestellt haben. 58 der 81 Anwendungen sind schon migriert. Schröder ist stolz auf die ergonomischen grafischen Oberflächen und die Antwortzeiten unter 1,2 Sekunden. Immer ist "die nächste Information nur einen Mausklick entfernt". Die Migration hat bisher 15 Millionen Euro gekostet, spart aber jährlich 4,5 Millionen Euro. Das nächste Projekt, die Konsolidierung der Server-Landschaft, läuft schon.

Dietmar Schröder

Wichtigstes Projekt: Migration der kassenspezifischen Anwendungen von Cobol und Centura auf die mehrschichtige Java-basierende Architektur TKeasy.

IT-Strategie: Krankenkassensoftware selbst entwickeln, betriebswirtschaftliche Programme zukaufen. Wenig Outsourcing.

Ein CIO muss ... der eigenen Mannschaft vertrauen und die Anwender früh einbinden.

Schröder hat 1979 bei der TK als Organisator angefangen, das war damals kein IT-Beruf. Dass er das Tagesgeschäft der Kasse so gut kennt, erklärt sein Vertrauen in interne Lösungen: Betriebswirtschaftliche Software wird zugekauft, zum Beispiel von SAP, Kassenspezifisches dagegen selbst entwickelt. Dem entspricht die Personalpolitik: Outsourcing wird zwar immer geprüft, meist kommt Schröder jedoch zu dem Ergebnis, dass die eigene Mannschaft "komfortabler und wirtschaftlicher" arbeitet, "wir fühlen uns sehr wohl". In Kooperation mit der Fachhochschule Hamburg Nordakademie Hochschule der Wirtschaft bildet die TK auch IT-Nachwuchs aus.