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Techniken, Produkte, Trends

Das waren die Gewinner 2007

10.01.2008

4. Service-orientierte Architekturen (SOA)

Mehr als eine diffuse Ahnung dessen, was SOA wirklich bedeutet, liegt in vielen Geschäftsführungen nicht vor.
Mehr als eine diffuse Ahnung dessen, was SOA wirklich bedeutet, liegt in vielen Geschäftsführungen nicht vor.

Natürlich ist es gefährlich, eine Hypetechnik wie SOA in die Liste der Gewinner 2007 aufzunehmen. Zu viele Anwender, Berater und Techniker können das Buzzword schon nicht mehr hören. Und dennoch: Service-orientierte Technologien (SOA) ermöglichen mehr Flexibilität und niedrigere Kosten – eine Reihe von Unternehmen profitieren bereits davon.

Bei SOA geht es – grob gesagt – darum, Geschäftsprozesse in einzelne Schritte zu zergliedern und diese mit fachlichen Funktionen (Services) zu versorgen. Diese Services sind voneinander unabhängig und lassen sich frei kombinieren, so dass im Idealfall sehr schnell unterschiedliche Business-Prozesse unterstützt werden können. Zu günstigeren Kostenstrukturen soll die SOA deshalb beitragen, weil man sich erhofft, irgendwann nahezu alle Service programmiert zu haben und schließlich durch das "Orchestrieren" derselben neue Anforderungen abbilden zu können.

Dummerweise hängt das Gelingen einer SOA stark davon ab, dass das gesamte Unternehmen inklusive des Topmanagements diese Idee versteht, trägt und den Umbau der Prozesse vorantreibt. Wohl auch deshalb stehen deutsche Firmen erst ganz am Anfang. Eine Studie des Analystenhauses Wolfgang Martin Team unter 64 IT-Entscheidern zeigt aber, dass SOA 2007 bei den Unternehmen angekommen ist. Demnach setzen 31 Prozent der Befragten bereits eine SOA ein, 42 stehen kurz davor.

Die Analysten von Forrester Research kommen in einer aktuellen Studie zu einem ähnlichen Schluss: 70 Prozent der befragten 172 Software- und Service-Entscheider in Europa und den USA wollen binnen zwölf bis 24 Monaten ihr SOA-Engagement deutlich verstärken. Auch diesen Umfrageteilnehmern geht es vor allem um Kosten und Flexibilität: Sie wollen schneller auf sich wandelnde Kundenanforderungen und Marktentwicklungen reagieren können.

Für die IT-Abteilungen sind die Veränderungen signifikant: Weil viele Softwarekomponenten künftig schon Teil des verfügbaren IT-Portfolios sein werden, lassen sich Projekte schneller umsetzen. Der Entwicklungsaufwand sinkt, dasselbe gilt für die Kosten. Möglicherweise lassen sich künftig IT-Budgets schrumpfen - oder mehr Mittel für neue Aufgaben bereitstellen. Marktbeobachter erwarten außerdem, dass sich große ERP- und CRM-Anwendungen rascher einführen lassen. Und schließlich dürfte, da Business- und IT-Services enger verknüpft werden, der Wert der IT-Investitionen leichter zu ermitteln sein.

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