Apple mit 184 Dollar Gewinn Topverdiener

Das verdienen Apple, Samsung und Co pro Handy

15.03.2016
Vor kurzem noch Sorgenkind, verdient Sony im Android-Lager mittlerweile am Besten. Großverdiener bei den Smartphones bleibt jedoch Apple, während Microsoft kräftig drauflegt.
Apple verdient pro Handy 184 Dollar, das ist unangefochten in der Branche.
Apple verdient pro Handy 184 Dollar, das ist unangefochten in der Branche.
Foto: Apple

Noch vor anderthalb Jahren war Sony Mobile ein echtes Sorgenkind, dieSmartphone- und Tablet-Sparte des japanischen Konzerns schrieb tiefrote Zahlen. Damals beschloss die Firmenspitze, fortan auf weniger Modelle, dafür aber auf hochpreisigere Geräte setzen zu wollen. Diese Strategie scheint grundsätzlich aufzugehen, denn im vierten Quartal 2015 hatte Sony den höchsten Verkaufspreis pro Stück aller Hersteller von Android-Geräten und auch beim Gewinn pro Gerät liegt Sony an der Spitze der Android-Hersteller.

In Zahlen bedeutet das: Der Durchschnittspreis pro Gerät liegt bei Sony bei 422 US-Dollar, HTC folgt bei den Android-Herstellern auf Platz zwei mit 237 US-Dollar, dahinter Samsung mit 225 US-Dollar, LG mit 210 US-Dollar und Microsoft mit 186 US-Dollar. Jenseits davon liegt Apple: Das Unternehmen verkauft seine iPhones durchschnittlich für satte 691 US-Dollar.

Microsoft legt pro Handy 36 Dollar drauf

Konkurrent Microsoft schreibt dagegen bei jedem verkauften Handy 36 Dollar Verlust.
Konkurrent Microsoft schreibt dagegen bei jedem verkauften Handy 36 Dollar Verlust.

Einen ähnlich gravierenden Unterschied zwischen iOS- und Android-Geräten gibt es auch beim Gewinn pro verkauftem Gerät. Apple führt auch hier unangefochten mit 184 US-Dollar, der Abstand zum Zweitplatzierten Sony mit nur 26 US-Dollar ist immens. Samsung kann da mit 23 US-Dollar gerade noch mithalten, LG macht allerdings schon ein Minus von 3 US-Dollar je verkauftem Smartphone.

Microsoft und HTC zahlen mit 36 und 38 US-Dollar sogar kräftig drauf. Das bedeutet im Klartext, dass Apple wenige hochpreisige Modelle gleichzeitig im Portfolio hat, was zu hohen Profiten pro Gerät führt. Bei Microsoft ist es genau anders herum: Hier werden überwiegend günstige und noch dazu mehr unterschiedliche Modelle verkauft, bei den wenigen Verkäufen kann das Unternehmen aber nicht einmal seine eigenen Kosten decken.

LG fehlen die Premium-Modelle

Mit dem G5 nur ein Spitzenmodell? LG verzettelt sich und schreibt pro verkauftem Handy 3 Dollar Miese.
Mit dem G5 nur ein Spitzenmodell? LG verzettelt sich und schreibt pro verkauftem Handy 3 Dollar Miese.
Foto: LG Electronics

Hier kommt bei allem Lob für Sony aber auch ein Problem auf. Denn seit einigen Jahren gehen die Verkaufszahlen immer weiter zurück. Sollte diese Abwärtsbewegung nicht aufgehalten werden können, wird auch Sony früher oder später keine Gewinne mehr machen. LG setzt offenbar aber auch aufs falsche Pferd. Denn obwohl LG im vierten Quartal 2015 etwa doppelt so viele mobile Endgeräte wie Sony verkauft hat, liegt der Durchschnittspreis pro Modell halb so hoch wie bei Sony - LG verzettelt sich in einer zu breiten Palette mit zu vielen Billigmodellen. Unterstützung für diese These liefert auch die hohe Zahl an Neuvorstellungen im gerade angelaufenen Jahr: LG hat bereits neun Geräte vorgestellt, darunter aber nur das LG G5 als hochpreisiges Modell. Für HTC steht das Wasser diesen Zahlen zufolge inzwischen ohnehin bis Oberkante Unterlippe.

Interessant ist zudem auch das Kundenkarussell, das die Analysten von Kantar Worldpanel für Februar 2016 erstellt haben. Es zeigt die Abwanderbewegung von Käufern zwischen den großen Herstellern mobiler Endgeräte mit Android. Zu den Verlierern gehören hier LG, aber vor allem HTC, Sony und Samsung. Ihre Kunden orientieren sich vor allem Richtung Huawei, aber auch zu anderen günstigeren Marken wie BQ, Motorola oder Wiko. HTC-Kunden wandern demnach aber stark zu Samsung ab, auch Sony gibt Kunden an Samsung ab.

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