Der bloße Blick auf den stattlichen Berg an Bewerbungen zur ersten Auflage des Digital Leader Award genügt, um zu erkennen: Um die digitale Transformation in Deutschland scheint es nicht so schlecht bestellt zu sein, wie manche Zweifler gerne behaupten. Insgesamt 93 Bewerbungen sind für den gemeinsam von Dimension Data Deutschland und IDG Deutschland ins Leben gerufenen Wettbewerb eingegangen.
In Summe zeichnen diese Bewerbungen ein ausgesprochen heterogenes Bild vom Status quo der digitalen Transformation in Deutschland. Zwar stellen die Einreichungen keinen repräsentativen Querschnitt durch alle Branchen und Funktionsbereiche der deutschen Unternehmen dar, doch sie lassen einige spannende Rückschlüsse zu.
Allein durch die quantitative Verteilung auf die sechs Kategorien des Digital Leader Award lässt sich erahnen, wo die Unternehmen den inhaltlichen Schwerpunkt ihrer transformatorischen Bemühungen setzen. Weiter geben die Bewerber durch den Zuschnitt von Projekten, Projektteams, eingesetzten Tools und Organisationsformen einen Einblick in die konkreten Maßnahmen zur Transformation von Prozessen, Produkten und sogar ganzen Unternehmen.
Fokusthema: Strategische Ebene
Mit 21 Bewerbungen ging eine signifikante Zahl an Einreichungen in der Kategorie Create Impact ein. Hier werden vor allem Projekte ausgezeichnet, die Unternehmen strategisch neu ausgerichtet haben. Im Blick sind beispielsweise Ansätze zur strategischen Entwicklung neuer Unternehmensstrukturen oder gar das Konzipieren und Umsetzen konzernweiter Digitalisierungsstrategien, wobei es gilt, die an der Wertschöpfung beteiligten Stakeholder einzubinden.
Dabei zeigt sich: Die meisten Unternehmen nutzen agile Methoden, um ihre Kernprozesse zu transformieren. Die Bandbreite reicht von internen Prozessen in Backoffice oder Logistik über Prozesse mit Kundenfokus in Vertrieb und Marketing bis hin zum Einrichtung digitaler Labs, in denen systematisch Innovationen angestoßen werden.
- Create Impact
Beschreibung In der Kategorie „Create Impact“ zeichnet die Jury ganzheitliche Digitalisierungs-Projekte aus, die den Bewerber oder seine Kunden mit Blick auf Organisationsstrukturen und Prozesse transformieren. In ihren Initiativen packen die Bewerber dabei verschiedene Vektoren der Digitalen Transformation an: die Organisationsstruktur ihres Unternehmens, Leadership und Digital Mindset, die Prozessarchitekturen sowie die Kommunikation mit bestehenden und potentiellen Kunden. Das Ziel der Bewerber ist es, die eigene Marktpositionierung zu stärken, durch die erfolgreiche Transformation neue Erlösquellen und Kundengruppen zu erschließen und letztendlich den zukünftigen Erfolg zu sichern. Wer kann sich bewerben? Bewerber, die sich bzw. Ihre Kunden auf der organisatorischen oder prozessualen Ebene neu aufgestellt haben und dabei tradierte Strukturen kritisch hinterfragt und verändert haben. - Shape Experience
Beschreibung In der Kategorie „Shape Experience“ prämiert die Jury Bewerbungen, die bestehende Produkte oder Dienstleistungen smart durch digitale Komponenten transformiert haben. Gewinnen kann dabei nur, wer stets die Optimierung der Kundenerfahrung im Blick hat und durch neue, smarte Produkte und Services substantielle Mehrwerte für den Geschäftserfolg des eigenen Unternehmens oder der eigenen Kunden generiert. Wer kann sich bewerben? Bewerber, die Projekte umgesetzt haben, die in bestehenden Märkten oder bei bestehenden Produkten und Dienstleistungen durch neue digitale Komponenten bisher ungehobene Erlösquellen erschließen. - Invent Markets
Beschreibung Wer in der Kategorie „Invent Markets“ eine Trophäe gewinnen möchte, sollte nicht nur bestehende Produkte oder Dienstleistungen weiterentwickelt, sondern für sein Unternehmen durch diese Weiterentwicklung vollkommen neue Märkte erschlossen und damit neue Wachstumschancen generiert haben. Dabei haben die Preisträger im Sinne der Digitalen Transformation Schritte unternommen, um disruptiv bestehende Prozesse und Silos durch neue, digitale Prozesse zu ersetzen und mit Blick auf den Kundennutzen neu und innovativ zu denken. Wer kann sich bewerben? Bewerber, die Projekte umgesetzt haben, durch die außerhalb der klassischen Aktivitätsfelder des Bewerbers völlig neue Erlösquellen erschlossen wurden. - Digitize Society
Beschreibung In der Kategorie „Digitize Society“ zeichnet die Jury diejenigen Bewerbungen mit einem Digital Leader Award aus, die gesellschaftliche Probleme adressiert haben und mit Hilfe digitaler Technologien zum Wohl der Allgemeinheit wirken konnten. Damit sind sowohl Behörden und öffentliche Institutionen angesprochen, als auch Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen, die durch den Einsatz smarter Technologien und digitaler Prozesse signifikante und vor allem bleibende Mehrwerte für die Gesellschaft erreichen konnten. Wer kann sich bewerben? Bewerben können sich Einheiten der öffentlichen Verwaltung, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, kommunale Dienstleister wie Stadtwerke oder auch Unternehmen, die an Projekten zum Gemeinwohl arbeiten. - Transform Culture
Digitalisierung braucht Menschen, die diese vorantreiben, andere inspirieren und damit zum wesentlichen Erfolg von Organisationen beitragen. Zusammenarbeit, Talententwicklung und Mindset werden dabei mit digitalen Hilfsmitteln und neuen Methoden verbunden. Die Transformation von Arbeitsplatzgestaltung, Architektur, Kommunikation mit Mitarbeitern und zwischen Abteilungen sowie das Einbinden von externen Ressourcen bringen auf diese Weise die Unternehmen der Bewerber weiter. Die Jury zeichnet deshalb in der Kategorie „Transform Culture“ Unternehmen aus, die ihre Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen und die Digitalisierung als Chance dafür begreifen, neue Märkte zu erobern und bestehende Märkte zu verändern – und sich damit als echte „Transform Culture“-Leader beweisen. Wer kann sich bewerben? In dieser Kategorie können sich Unternehmen bewerben, die Ihre Organisation hinsichtlich Zusammenarbeit, Talententwicklung und Mindset erfolgreich umbauen und dabei auf dem neuesten methodischen Stand arbeiten. Dabei ist die primäre Stoßrichtung der Bewerbung – Collaboration, Prozesse, Architekturen, Talententwiklung – sekundär. - Rethink Marketing
In der Kategorie „Rethink Marketing“ zeichnet die Jury Bewerbungen aus, die die Kundenkommunikation im digitalen Zeitalter transformieren. Dabei geht es nicht nur um den Wandel des methodischen Unterbaus oder der Organisation der eigenen Marketing-Abteilung, sondern vor allem um Kommunikationskonzepte mit durchgängigen Customer Journeys. Diese neuartigen Konzepte der Markenkommunikation können dabei sowohl mit internen, als auch externen Kunden oder im Rahmen von Auftragsprojekten entstehen. Die Preisträger überzeugen die Jury durch konkret zum Kundennutzen umgesetzte Projekte, die die Analyse- und Umsetzungsfähigkeiten der Marketing-Organisationen aufzeigen und damit den künftigen Erfolg der Markenkommunikation sichern. Wer kann sich bewerben? In der Kategorie können sich alle Unternehmen bewerben, die Ihre Markenkommunikation organisatorisch, methodisch und technologisch transformiert haben, um internen und externen Kunden Mehrwerte im Marketing zu bieten. - Envision Strategy
Die Kategorie „Envision Strategy“ trägt der Tatsache Rechnung, dass viele Initiativen und Maßnahmen, die Unternehmen und die jeweiligen Führungskräfte initiieren und ergreifen, über den Rahmen eines einzelnen Projekts hinausgehen. Diese übergreifenden strategischen Überlegungen können die Bewerber innerhalb dieser Kategorie der Jury des Digital Leader Award präsentieren. Ausschlaggebend für den Erfolg dieser Initiativen im Wettbewerb ist, dass die Bewerber ihre strategische Vision nicht nur konzernweit und ganzheitlich konzipieren, sondern mit ihrer Zukunftsstrategie sämtliche Fachbereiche durchdringen und so die Basis für den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens schaffen. Die Bewerber arbeiten dabei auf dem aktuellsten Stand der digitalen Methodik. Wer kann sich bewerben? Unternehmen, die Ihre Digitalstrategie jenseits des Projekts als Losgröße verstehen und ganzheitliche, langfristig ausgelegte Visionen für alle Geschäftsbereiche entwickeln, können Ihre Strategien und Visionen in der Kategorie einreichen.
Der überwiegende Teil der eingereichten Projekte fußt auf einem in den Organisationen fest verankerten digitalen Mindset und dem dazu gehörenden theoretischen und methodischen Unterbau.
Spannend ist zudem auch der Blick auf die viel diskutierte Frage nach einer allein verantwortlichen Ressource für die Digitale Transformation: In der Kategorie Create Impact geben acht Bewerber an, eine solche Ressource eingerichtet zu haben - die Funktionsbezeichnungen und Berichtslinien weichen allerdings stark voneinander ab. Bei weiteren 13 Bewerbern gibt es keine Alleinverantwortung für die Digitalisierung. Hier dominieren digitale Boards als bereichsübergreifende Entscheidungsgremien.
Produkte und Services werden digitalisiert
Die Award-Kategorien Shape Experience und Invent Markets rücken primär die Produkte und Dienstleistungen der Bewerber in den Fokus. Während die Einreicher in der Kategorie Shape Experience bereits bestehende Produkte oder Dienstleistung durch Digitalisierung um neue Chancen zur Wertschöpfung erweitert haben, schufen die Bewerber von Invent Markets auf der "grünen Wiese" komplett neue Ansätze.
Die meisten Einreichungen konnten die beiden Kategorien Shape Experience (22) und Invent Markets (20) für sich verbuchen - ein Anhaltspunkt dafür, dass Unternehmen die (Weiter-) Entwicklung eigener Produkte und den Ausbau vorhandener Wertschöpfungsketten als elementaren Erfolgsfaktor betrachten.
Neben zahlreichen App-Innovationen (beispielsweise in der Logistik- oder Finanzbranche) umfassten diese Bewerbungen auch einige Serviceprojekte, die auf digitalen Technologien wie Cloud Computing, Machine Learning und Big Data basieren. In der Regel wurden dabei Projekte realisiert, in denen sowohl der Bewerber, als auch sein Kunde - in manchen Fällen auch beide - profitieren.
Ebenfalls mit dabei: Ausgründungen von Geschäftsbereichen in Form von Startups, die neue Geschäftschancen außerhalb der klassischen - manchmal ausgtretenen - Pfade ermöglichen. Die Bewerber kommen dabei aus verschiedenen Branchen, beispielsweise Maschinenbau, E-Commerce oder Telekommunikation.
- Technologie
Ohne Technologie ist die Digitale Transformation nicht denkbar – egal, ob es um Infrastrukturen, Collaboration-Tools oder selbstlernende Systeme geht. Technologie schafft die Voraussetzungen für neue Prozesse, kürzere Time-to-Market und neue Kundenerlebnisse. Deswegen fragt die Jury des Digital Leader Award für die Bewertung der eingereichten Bewerbungen vor allem danach, ob von den Bewerbern zukunftsweisende digitale Technologien wie z.B. Sensoren, Cloud Services, Analytics-Modelle, mobile Endgeräte, Drohnen, künstliche Intelligenz o.ä. eingesetzt, in übergeordnete Strategien eingebunden und messbare Erfolge generiert wurden. Ebenfalls relevant für die Bewertung ist die Frage, inwiefern die Kombination bestimmter Technologien, Plattformen und Services (z.B. Algorithmen, Hightech-Stoffe mit Sensoren oder intelligente Security-Algorithmen), die den Bewerber schneller und wendiger machen, für neue Sicherheits-Levels sorgen oder sich hinsichtlich der Time-to-Market positiv auf den Geschäftserfolg auswirken. Nicht zuletzt ist mit Blick auf die technologische Perspektive entscheidend, ob Bewerber es schaffen, durch die Integration neuer digitaler Technologien und Services (z.B. hybride Clouds, Blockchain, APIs, CRM-Systemen mit Geo- und Social-Daten usw.) ihre IT agiler zu machen und neue Geschäftsmodelle im Unternehmen zu stützen. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss die Jury von der Auswahl der eingesetzten Technologien, der Orchestrierung der eingesetzten Lösungen und ihrer jeweiligen Komplexität sowie hinsichtlich der Auswirkungen auf die digitalen Geschäftsmodelle der Bewerber überzeugen. - Digitale Methodik
Ebenso wichtig wie Leadership und Technologie ist die digitale Methodik. Die Jury erwartet von den Bewerbern des Digital Leader Award, dass diese die „Time to Market“ für neue Produkte und Services verkürzen, Prozesse verschlanken, Business- und Preismodelle verbessern sowie die Reaktion (und deren Qualität) gegenüber Kunden beschleunigen. Dafür setzen die Bewerber Ihre Projekte auf dem neuesten Stand der Methodik um – auch und gerade weil dies tradierte Herangehensweise disruptiert. Dabei kann es beispielsweise in der Produktentwicklung um den Einsatz von Design Thinking gehen, um Agile Development und Agile Testing in der Softwareentwicklung, um Crowdfunding im Vertrieb innovativer neuer Produkte oder um die Ausgründung eines Innovations-Nukleus als Lean-Startup. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss glaubhaft machen, dass seiner Bewerbung der Einsatz moderner digitaler Methodik zugrunde liegt und so die Time-to-Market neuer Produkte signifikant reduziert und das Kundenerlebnis – egal ob intern oder extern – signifikant verbessert werden konnte. - Digital Leadership und Innovationskultur
Zu den Kernherausforderungen der digitalen Transformation gehört es, auf allen hierarchischen Ebenen und über alle Unternehmensbereiche hinweg eine digitale Kultur zu fördern. Digital Leadership schlägt sich im Verhalten und der fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit der Mitarbeiter, aber auch im Auftreten von Mitarbeitern und Managern nach Außen nieder. Eine umfassende Innovationskultur im Sinne eines „Digital Mindset“ ist deshalb für den Aufbruch in die digitale Zukunft entscheidend. Hier kommt es darauf an, ob das Unternehmen seinen Mitarbeitern „Entrepreneurial Spirit“ einhauchen und den dazu nötigen Gestaltungsspielraum einräumen kann und auch eine zukunftsgewandte Fehlerkultur etabliert. Dabei dürfen sich die kreativen Inseln nicht zu weit vom restlichen Unternehmen entfernen. Vielmehr müssen Innovatoren imstande sein, das Unternehmen mit den digitalen Innovationen zu „infizieren“ – mit den eigenen Kollegen als Botschaftern. Führungsverantwortlichkeiten und –rollen (etwa der Chief Digital Officer) sorgen dafür, dass die nötigen Leadership-Skills vorhanden sind und ein entsprechender Entrepreneurial spirit entstehen kann. Wichtig ist daher auch ein aktives Talent-Management zur Stärkung der Digital Skills, z.B. über spezielle Ausbildungsprogramme, Digital Bootcamps, Mentoring oder den Aufbau von Digital Think Tanks, Digital Boards mit externen Sparringspartnern oder architektonische Maßnahmen zur Optimierung der digitalen Arbeitsweise. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss in seiner Organisation diese Punkte glaubhaft adressiert haben, um sich Wettbewerbsvorteile und Innovationsvorsprünge zu erarbeiten und sich Digital Leader nennen zu können. Hier kommt es darauf an, ob das Unternehmen seinen Mitarbeitern "Entrepreneurial Spirit" einhauchen kann, ob es erlaubt Fehler zu machen und aus diesen Fehlern zu lernen. Dabei dürfen sich die kreativen Inseln nicht zu weit vom restlichen Unternehmen entfernen, sondern müssen dieses mit den digitalen Innovationen "infizieren". Führungsverantwortlichkeiten und -rollen (etwa der Chief Digital Officer) sorgen dafür, dass die nötigen Leadership-Skills vorhanden sind und ein Entrepreneur-Geist entsteht. Wichtig ist auch ein aktives Talent-Management zur Stärkung der "Digital Skills", z.B. über spezielle Ausbildungsprogramme, Digital Bootcamps, Mentoring oder den Aufbau von Digital Think Tanks, "Digital Boards" mit externen Sparringspartnern oder architektonische Maßnahmen zur Optimierung der digitalen Arbeitsweise. Ebenfalls von Bedeutung ist die Frage, ob digitale Skills bzw. ein digitales Mindset in den Anforderungen an Neueinstellungen berücksichtigt werden. - Customer Value
Die Digitale Transformation darf für Bewerber des Digital Leader Award nicht Selbstzweck sein. Vielmehr stehen Kundennutzen, eine konsistente Customer Journey und schließlich auch der Wertbeitrag der vom Bewerber beschriebenen Maßnahmen im Fokus. Da viele Investitionen in die Digitale Transformation eines Unternehmens langfristig ausgelegt sind, geht es für die wirtschaftliche Bewertung durch die Jury nicht vorrangig um kurzfristig mögliche Rendite- oder Umsatzsteigerungen, sondern um die längerfristige und vor allem nachhaltige Erschließung neuer Wachstumspotenziale durch die Bewerber. Sie lassen sich realisieren aus einem erhöhten Produkt- oder Service-Nutzen, steigenden Conversion Rates, einer geringeren „Total Cost of Ownership“ oder steigenden Kunden- und Umsatzzahlen. Diese Potenziale können für die Jury im Rahmen der Bewerbung in Form von Prognosen oder Businessplänen dargestellt werden. Wer mit seiner Bewerbung einen Digital Leader Award gewinnen will, muss also darlegen, wie der Wertbeitrag der umgesetzten Maßnahmen prognostiziert und die Erreichung der Prognose sichergestellt wurde.
In HR und Public Sector weniger Bewerbungen
Viele Bewerber beschäftigen sich im Rahmen ihrer Digitalisierungsanstrengungen auch mit Collaboration. In der Kategorie Spark Collaboration bewarben sich 13 Unternehmen mit innovativen Ansätzen der digitalen Zusammenarbeit. Eingereicht wurden Social-Intranet-Projekte ebenso wie Unified-Communications-Ansätze, Mobile Workplaces oder neuartige Bürokonzepte.
Weniger Bewerbungen als in den anderen Kategorien ging unter dem Label Empower People ein. So beschäftigen sich sieben Einreichungen mit Maßnahmen zur Talententwicklung im digitalen Zeitalter, wobei unter anderem Innovation Labs beschrieben werden, in denen Mitarbeiter gemeinsam an neuen Ideen arbeiten. Auch E-Learning-Initiativen und unternehmensweite Kampagnen zum Employer Branding finden sich unter den Eingängen.
Die vergleichsweise niedrige Fallzahl könnte mit dem heraufziehenden War for Talents zusammenhängen, der dazu geführt hat, dass viele Unternehmen nicht mehr über ihre Recruiting- und HR-Best-Practices sprechen wollen. Oftmals spielen aber auch datenschutzrechtliche Bedenken eine wichtige Rolle. Nichtsdestotrotz zeigen die Bewerbungen, dass sich sowohl im Recruiting als auch in der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft durch digitalisierte Prozesse und Methoden große Mehrwerte generieren lassen.
- Anke Anderie
Anke Anderie ist seit 2014 General Manager Human Resources & Workplaces und Mitglied der Geschäftsleitung bei Dimension Data in Deutschland und verantwortet dabei unter anderem das Personal- und Workplace-Management. Darüber hinaus treibt sie maßgeblich die Themen Wissensmanagement und lernende Organisation voran. Vor ihrem Wechsel zu Dimension Data war Anderie bereits in verantwortlichen HR-Positionen in Medien- und Consumer Goods-Unternehmen tätig und studierte Medienmarketing sowie internationales Personalmanagement. - Ines Fiedler
Ines Fiedler ist seit dem 1. Mai 2016 Vorständin des IT-Dienstleistungszentrum Berlin. In diese Position bringt sie über 20 Jahre Erfahrung aus den unterschiedlichen Bereichen der IT mit. Bis 2010 leitete Ines Fiedler als Prokuristin die Bereiche IT-Operations Germany und European IT-Relationship Management bei der KPMG IT Service GmbH, dem IT-Dienstleister des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens KPMG. Ins IT-Dienstleistungszentrum Berlin kam die studierte Diplom-Wissenschaftsorganisatorin 2013 und übernahm zunächst die Führung der neu gegründeten Abteilung Infrastruktur und Basisdienste, die unter anderem den störungsfreien Betrieb der Netzwerke, Telefonanlagen, Arbeitsplatzcomputer und die Einhaltung von IT-Sicherheitsstandards verantwortet. Seit August 2015 führte sie die Abteilung Kunden und Lösungen und war dort unter anderem für die Weiterentwicklung des Kundenmanagements zuständig. Im Dezember 2015 übernahm sie als stellvertretende Vorständin die Leitung des Hauses, bevor sie zum 1. Mai 2016 vom Verwaltungsrat zur Vorständin bestellt wurde. - Dr. Roger Kehl
Seit Anfang 2014 ist Dr. Roger Kehl Global CIO und Member of the Executive Committee der Festo AG & Co.KG. Zuvor hatte Kehl Positionen bei renommierten Beratungsunternehmen inne. Zuletzt war er Mitglied des deutschen Management Board von Atos IT Solutions and Services, zuvor Mitglied der Geschäftsleitung des Bereiches Siemens IT Solutions & Services. Erfahrungen im produzierenden Gewerbe sammelte Kehl bei unterschiedlichen Arbeitgebern, so als Global Head Automotive Industry bei Siemens (SIS). In seiner gegenwärtigen Rolle als Global CIO der Festo verantwortet Roger Kehl die Transformation der Festo-IT hin zu einer innovativen und agilen Organisation mit signifikantem Wertbeitrag für das gesamte Unternehmen. Für seine strategische Arbeit entlang der Fokusthemen Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet of Things wurde er von COMPUTERWOCHE und CIO-Magazin mit dem Award „CIO des Jahres 2016“ in der Kategorie Großunternehmen ausgezeichnet. - Stefanie Kemp
Stefanie Kemp wurde 1963 in Düsseldorf geboren und begann ihre berufliche Laufbahn in der Healthcare-Industrie. Vor rund 28 Jahren startete sie in der Informations-Technologie. Nach über 10 Jahren auf der Lieferantenseite zog sie 2002 auf die Anwenderseite. Dort arbeitete sie für Unternehmen wie die HypoVereinsbank oder Thomas Cook. 2006 wurde sie Group Chief Information Officer der Vorwerk Gruppe. Diese Erfahrung über Funktionen, Branchen und Unternehmen liefert eine gute Grundlage, um eine zukunftsorientierte IT-Organisation, Prozesse, Dienstleistungen und Produkte zu definieren. 2011 war Stefanie Kemp Preisträgerin des „Global Exchange Award“ und „CIO des Jahres“. Aktuell ist sie Mitglied des Beirates der Digitalen Wirtschaft NRW des Wirtschaftsministeriums Nordrhein-Westfalen. Frau Kemp wechselte 2013 zu RWE und ist aktuell Leiterin Cross Functional Services bei der RWE IT GmbH. - Harald Schirmer
Harald Schirmer, seit 1989 im Continental Konzern, ist verantwortlich für die Digitale Transformation und Change in der Konzernpersonalfunktion. Als „Cross-mover“ war er in der Entwicklung, Qualität, Projektmanagment, in IT und ist seit 2011 im Personalbereich tätig. Seine Passion ist nachhaltige Organisationsentwicklung mit modernen Beteiligungsformaten auf Augenhöhe. Als Botschafter, Speaker aber vor Allem als Vorbild vertritt er neue Change Ansätze, ein modernes, netzwerkbasiertes und interkulturelles Führungsverständnis für das digitale Zeitalter. Für seine disruptiven Ansätze und den täglichen #MutAnfall wird er als „trusted irritator“ und pragmatischer Visionär bezeichnet und erhielt dafür den „Leader in the digital Age“ Preis. Transparenz, Diversität, Beteiligung, neue Lernformen und Kulturentwicklung sind Ihm sehr wichtig. - Prof. Dr. Christian Schlereth
Seit Oktober 2014 ist Christian Schlereth Inhaber des Lehrstuhls für Digitales Marketing an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Seine Forschung adressiert praxisrelevante Fragen zur Preisgestaltung, besonders von digitalen Diensten. Zudem beschäftigt er sich mit der mikroökonomischen Funktionsweise von digitalen Geschäftsmodellen und den Herausforderungen im Zuge der digitalen Transformation. Schlereths Forschung wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: u.a. mit dem Schmalenbachpreis, dem Emerald/EFMD Outstanding Doctoral Research Award, dem IJRM Best-Paper Award im Special Issue für Marketing und Innovation sowie dem Förderpreis der Horizont-Stiftung. Seine Forschung adressiert praxisrelevante Fragen zur Preisgestaltung, besonders von digitalen Diensten (z.B. Cloud-Computing, Freemium Geschäftsmodelle). Zudem beschäftigt er sich mit der mikroökonomischen Funktionsweise von Geschäftsmodellen digitaler Dienste sowie mit der Messung von Kundenpräferenzen und Zahlungsbereitschaften (z.B. mittels Discrete Choice Experimenten). Die von ihm entwickelte online-basierte Umfragesoftware DISE wurde mittlerweile in über 100 Studien von Universitäten und Unternehmen in ganz Europa eingesetzt. - Heinrich Vaske
Heinrich Vaske ist seit 2001 Chefredakteur der COMPUTERWOCHE, wo er auch seine berufliche Karriere startete. Vaske begann als Redakteur für Softwarethemen, wurde dann Reporter und stellvertretender Chefredakteur, um schließlich die Chefredaktion zu übernehmen. Nach dem Abitur schloss Vaske sein Studium der Fächer Geschichte, Deutsch und Politikwissenschaften ab und schrieb nebenher freiberuflich für diverse Lokalzeitungen. Die technischen Grundlagen für die angestrebte Karriere als Fachredakteur mit dem Schwerpunkt Business-IT holte er sich in der Siemens Schule für Kommunikations- und Informationswissenschaften in Münster, wo er sich nach dem Studium zum Programmierer ausbilden ließ. - Dr. Carlo Velten
Dr. Carlo Velten ist CEO des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research AG. Seit über 15 Jahren berät Carlo Velten als IT-Analyst namhafte Technologieunternehmen in Marketing- und Strategiefragen. Seine Schwerpunktthemen sind Cloud Strategy & Economics, Data Center Innovation und Digital Business Transformation. Zuvor leitete er 8 Jahre lang gemeinsam mit Steve Janata bei der Experton Group die „Cloud Computing & Innovation Practice“ und war Initiator des „Cloud Vendor Benchmark“. Davor war Carlo Velten verantwortlicher Senior Analyst bei der TechConsult und dort für die Themen Open Source und Web Computing verantwortlich. Dr. Carlo Velten war Jurymitglied bei den „Best-in-Cloud-Awards“ und engagiert sich im Branchenverband BITKOM. Als Business Angel unterstützt er junge Startups und ist politisch als Vorstand des Managerkreises der Friedrich Ebert Stiftung aktiv. - Digital Leader Award Winners Club
Im Winners Club engagieren sich die bisherigen Sieger des Digital Leader Award weiter für die Digital-Leader-Initiative und bewerten mit einer Sammel-Stimme die eingereichten Projekte gemeinsam mit der Jury.
In der Kategorie Digitize Society schließlich gingen zehn Projekte an die Jury. Hier zeigen öffentliche Institutionen und Behörden ihre Fortschritte in Sachen digitaler Transformation. Bei Digitize Society geht es in erster Linie darum, zum Nutzen der Allgemeinheit zu wirken - und nicht einen möglichst schnellen Return on Invest (RoI) zu erzielen. Das ist den Bewerbern etwa mit Einreichungen aus der Krebsforschung, dem Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen, intelligenten Stadtmöbeln oder der Betriebssicherheit kommunaler IT gelungen.
Fazit
Der Digital Leader Award zeigt mit seinen beinahe 100 Bewerbungen, dass die Transformation von Organisationen, Prozessen, Fachbereichen und Infrastrukturen in deutschen Unternehmen in vollem Gang ist. Auf der folgenden Seite führen wir das gesamte Bewerberfeld von 2016 auf (mit Ausnahme derjenigen Teilnehmer, die einer Veröffentlichung nicht zugestimmt haben) und geben auf Seite 3 schließlich bekannt, welche Bewerber es nach dem Urteil unserer Fachjury unter die Top-3 ihrer Kategorie geschafft haben. Die Sieger des Digital Leader Award 2016 finden Sie hier.