Great Place to Work 2021

Das sind die besten ITK-Arbeitgeber

07.05.2021
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Cisco, metafinanz, QAware, Brickmakers und Parkster setzten sich in fünf Größenklassen an die Spitze der besten ITK-Arbeitgeber.
Eine große Bildercollage mit allen Gewinnern beschloss die digitale Preisverleihung von Great Place to Work in diesem Jahr.
Eine große Bildercollage mit allen Gewinnern beschloss die digitale Preisverleihung von Great Place to Work in diesem Jahr.
Foto: Great Place to Work

Ein Jahr ohne persönliche Begegnung am Arbeitsplatz oder mit dem Kunden, ein Jahr ohne Präsenz-Lernen, ein Jahr ohne gemeinsame Feiern. Der Ausbruch der Corona-Pandemie war für die meisten Unternehmen ein tiefer Einschnitt, auch was ihre Arbeitskultur betraf. Doch die von Great Place to Work als beste Arbeitgeber in der ITK aus­gezeichneten Firmen haben die veränderten Bedingungen adaptiert, wie der diesjährige Wettbewerb zeigt.

So haben sich 184 Unternehmen der anonymen Mitarbeiterbefragung und der Bewertung ihrer Personalarbeit gestellt. Mit 93 ITK-Firmen wurden so viele als Great Place to Work gekürt wie nie zuvor.

Vertrauenskultur als Remote-Work-Basis

Das freut Sebastian Diefenbach, Projektleiter des ITK-Wettbewerbs. Aus seiner Sicht war die ITK-Branche schon vor der Corona-Krise gut vorbereitet, was etwa die technische Ausstattung der Beschäftigten mit Laptops und mobilen Endgeräten betraf. "Noch viel wichtiger war es, dass in vielen Unternehmen, die als Great Place to Work ausgezeichnet wurden, bereits die Kultur im Hinblick auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie transparente Kommunikation ausgelegt war", ist Diefenbach überzeugt.

Sebastian Diefenbach, Great Place to Work: "Die erfolgreichen ITK-Firmen, für die die Pandemie Wachstumsimpulse brachte, übten einen wahren Sog auf Job­suchende und Wechselwillige aus."
Sebastian Diefenbach, Great Place to Work: "Die erfolgreichen ITK-Firmen, für die die Pandemie Wachstumsimpulse brachte, übten einen wahren Sog auf Job­suchende und Wechselwillige aus."
Foto: Great Place to Work

Eine Vertrauenskultur sei die mit Abstand wichtigste Bedingung, dass Remote Work, virtuelle Zusammenarbeit und digitale Führung tatsächlich gelingen. Einige der besten Arbeitgeber konnten diese Qualitäten in der Krise nochmals stärker ausspielen, was sich in noch höheren Zustimmungswerten in der anonymen Mitarbeiterbefragung widerspiegelte.

Homeoffice eröffnet neue Spielräume für Arbeitgeber

Der Umzug der Belegschaften ins Homeoffice war herausfordernd, eröffnete aber neue Spielräume, etwa für die Beratungen. Dazu Diefenbach: "Berater können nun ihren Beruf auch ohne Reisen ausüben: In Zukunft haben Arbeitgeber die Chance, Seniorität im Unternehmen zu halten und ein Arbeitsumfeld zu bieten, das sich in eine gute Balance zwischen Beruf und Familie bringen lässt."

In einigen Punkten entwickelten sich die ausgezeichneten ITK-Unternehmen anders als der Rest der Wirtschaft: So erhöhte sich die Zahl der jährlichen Weiterbildungsstunden pro Mitarbeitenden von 51 auf 67. Die Zahl der Bewerber pro Mitarbeiter hat sich auf 11,5 sogar verdreifacht. "Die erfolgreichen ITK-Firmen, für die die Pandemie Wachstumsimpulse brachte, übten einen wahren Sog auf Job­suchende und Wechselwillige aus", folgert Diefenbach.

Ob Führungskultur oder Teamzusammenhalt, in vielen Punkten attestierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren Arbeitgebern überdurchschnittlich gute Noten. Daraus folgert Diefenbach: "Die ausgezeichneten Unternehmen waren trotz der Krise in der Lage, mitarbeiterzentriert zu agieren, trans­parent zu kommunizieren, regelmäßig über die wirtschaftliche Situation zu informieren, den Zusammenhalt zu erhalten und die Gesundheit in den Mittelpunkt zu stellen." Zu Letzterem gehören gute Hygiene- und Test­konzepte genauso wie eine hohe Flexibilität bei der Balance zwischen Homeoffice, Home Schooling und anderen Belastungsfaktoren im Corona-Alltag.

So bleibt die Arbeitskultur digital erhalten

Unsere Umfrage unter den Erstplatzierten in den fünf Größenklassen eröffnet einen Einblick, wie Arbeitskultur auch digital erhalten bleibt:

Cisco: Zusätzliche Urlaubstage

Katrin Hartmann, Personalchefin Cisco Deutschland: "Ziel war es in ­dieser Krise, allen mit den neuen beruflichen Herausforderungen zu helfen und sie in ihren persönlichen und familiären Lebens­lagen zu entlasten. Wir haben darum mehrere ­zusätzliche Urlaubstage für die ganze Firma gegeben, Wellbeing und Mental Health ­Programme gestartet, eine wöchentliche ­Videokommunikation vom Executive Leadership Team ins Leben gerufen und alle Führungskräfte beim Thema Teamzusammenhalt und Belastungssteuerung geschult."

Katrin Hartmann, Cisco: Wir haben mehrere ­zusätzliche Urlaubstage für die ganze Firma gegeben, Wellbeing und Mental Health ­Programme gestartet.
Katrin Hartmann, Cisco: Wir haben mehrere ­zusätzliche Urlaubstage für die ganze Firma gegeben, Wellbeing und Mental Health ­Programme gestartet.
Foto: Cisco

metafinanz: Pandemie ist ein Marathon

Thorsten Kolwe, Staff Developement Manager metafinanz: "Unsere Firmenkultur basiert auf Transparenz unserer Entscheidungen und Hand­lungen, auf Vertrauen in unsere Mitarbeitenden, auf Eigenverantwortung und unternehmerischem Handeln aller Beschäftigten, agiler Zusammenarbeit in selbstorganisierten Teams und verteilter Führung. Prinzipien, die sich gerade in der aktuellen Situation als ungemein wertvoll erweisen und die wir daher bewusst stärken. Diese Pandemie ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Daher lassen wir nicht nach und bieten in jeder Phase die Unter­stützungsangebote, die gerade gebraucht werden."

Thorsten Kolwe, metafinanz: Agile Zusammenarbeit und selstorganisierte Teams erweisen sich in dieser Situation als ungemein wertvoll.
Thorsten Kolwe, metafinanz: Agile Zusammenarbeit und selstorganisierte Teams erweisen sich in dieser Situation als ungemein wertvoll.

QAware: Weihnachtsessen per Post

Christine Böttcher, Leiterin Personal QAware: "Um weiter Zusammengehörigkeit zu erleben, feiern wir gemeinsam in virtuellen Welten, zum Beispiel unsere Weihnachtsfeier mit Live-Band aus Berlin, Zauberkurs als Kinderprogramm und tollem Weihnachtsessen per Post für die ganze Familie. Auch virtuelle Teamevents vom Cocktailkurs bis Escape Room oder gemeinsames Yoga, angeleitet von einer Kollegin zum Start in den Tag schweißen uns zusammen. Letzten Sommer waren auch Teamevents vor Ort mit Abstand möglich, zum Beispiel Kanufahren. Gemeinschaft erleben wir auch in den per App zugelosten Coffee Dates, so lernen wir auch neue Kolleginnen und Kollegen kennen, denen wir häufig noch nie live begegnet sind."

Christine Böttcher, QAware: Auch virtuelle Teamevents vom Cocktailkurs bis Escape Room oder gemeinsames Yoga, angeleitet von einer Kollegin zum Start in den Tag schweißen uns zusammen.
Christine Böttcher, QAware: Auch virtuelle Teamevents vom Cocktailkurs bis Escape Room oder gemeinsames Yoga, angeleitet von einer Kollegin zum Start in den Tag schweißen uns zusammen.
Foto: QAware

Brickmakers: Feierabend im Videocall

Timo Ziegler, Geschäftsführer Brickmakers: "Wir haben wir im Team ein Manifest verfasst, das die wichtigsten Hilfestellungen und Rahmenbedingungen zur Arbeit im Home-Office zusammenfasst. Um die persönliche Interaktion zu fördern, werden regelmäßige und teamübergreifende Termine angeboten. Der Kaffee am Morgen oder das Feierabendbier am Abend lässt sich gemeinsam in Videokonferenzen genießen, um sicherzustellen, dass sich das Team nicht entfremdet und auch außerhalb von arbeitsrelevanten Themen in Kontakt bleibt.

Timo Ziegler, Brickmakers: Der Kaffee am Morgen oder das Feierabendbier am Abend lässt sich gemeinsam in Videokonferenzen genießen, um sicherzustellen, dass sich das Team nicht entfremdet.
Timo Ziegler, Brickmakers: Der Kaffee am Morgen oder das Feierabendbier am Abend lässt sich gemeinsam in Videokonferenzen genießen, um sicherzustellen, dass sich das Team nicht entfremdet.
Foto: Brickmakers

Parkster: Virtuelles Teambuilding

Patrik Lundberg, CEO Parkster: "Wir setzten sehr früh virtuelle Treffen und Events auf, bei denen es um Teambuilding, persönlichen Austausch, der sonst an der Kaffeemaschine, beim Mittagessen oder an der Tischtennisplatte stattfindet. Ersetzt das wirklich das Face-to-Face-Miteinander? Bei allem Optimismus und Offenheit für virtuelle Alternativen, würde ich sagen: Nein, das kann es nicht. Zumindest haben wir noch nie virtuell via App miteinander Tischtennis gespielt und verbringen so auch nicht gemeinsame Mittagspausen. Ganz klar: Das fehlt uns. Dafür können wir als Erfolg verbuchen, dass wir mit unserer Mobile-Office-Infrastruktur und den strengen Covid-19 In-Office-Verhaltensregeln bislang vom Pandemiegeschehen nicht negativ tangiert waren."

Patrick Lundberg, Parkster: Alles lässt sich nicht ins Digitale übertragen. Zumindest haben wir noch nicht via App miteinander Tischtennis gespielt.
Patrick Lundberg, Parkster: Alles lässt sich nicht ins Digitale übertragen. Zumindest haben wir noch nicht via App miteinander Tischtennis gespielt.
Foto: Parkster

Great Place to Work in der ITK 2021 - die Gewinner

Seit 2012 ermittelt das Great Place to Work Institute die besten Arbeitgeber in der ITK. Mit dem Bitkom, der COMPUTER­WOCHE und Channel­Partner wurden in dem Jahr zum vierten Mal die besten Arbeitgeber unter den Systemhäusern in einer Sonderkategorie ausgezeichnet.

Die Great Place to Work Awards sind für die Unternehmen Zeichen, dass ihre Personalarbeit bei den Beschäftigten gut ankommt.
Die Great Place to Work Awards sind für die Unternehmen Zeichen, dass ihre Personalarbeit bei den Beschäftigten gut ankommt.
Foto: Great Place to Work

Drei Viertel der Bewertung beruhen auf einer anonymen Mitarbeiterbefragung zu Vertrauen, Teamgeist, beruflicher Entwicklung und Work-Life-Balance. Zudem werden HR-Leiter zur Personalarbeit befragt, die nach Kriterien wie nachhaltige Führung, Chancengleichheit und Kom­petenzermittlung evaluiert wird ("Kultur Audit"). Von 184 teilnehmenden Firmen konnten sich 93 als beste Arbeitgeber in fünf Größenklassen platzieren, sieben Teilnehmer wurden zusätzlich in der Kategorie "Systemhäuser" ausgezeichnet.

Über 1.000 Mitarbeiter

  1. Cisco Systems

  2. salesforce.com Germany

  3. Vector Informatik

  4. Ingram Micro Distribution

  5. Sopra Steria

  6. in-tech

501 bis 1.000 Mitarbeiter

  1. metafinanz Informationssysteme

  2. MaibornWolff

  3. Adobe Deutschland

  4. Advantest Europe

  5. AUSY Technologies Germany

  6. USU

101 bis 500 Mitarbeiter

  1. QAware

  2. mindsquare

  3. iteratec

  4. Accso - Accelerated Solutions

  5. noventum consulting

  6. congstar

  7. ORAYLIS

  8. Cadence

  9. baramundi software

  10. Micromata

  11. doubleSlash Net-Business

  12. LeanIX

  13. shopware

  14. ec4u expert consulting

  15. Ergosign

  16. Projektron

  17. Communardo Software

  18. QuinScape

  19. parcIT

  20. BROCKHAUS AG

  21. GAMBIT Consulting

  22. prismat Gesellschaft für Softwaresysteme und Unternehmensberatung

  23. ConVista Consulting

  24. apsolut

  25. ottonova

  26. ModuleWorks

  27. SAS Institute

  28. Method Park

  29. Mercedes-Benz.io

  30. ITGAIN

  31. InnoGames

  32. Greator

  33. ITENOS

  34. Quentic

  35. applied international informatics

50 bis 100 Mitarbeiter

  1. Brickmakers

  2. Faktor Zehn

  3. The Trade Desk

  4. orderbase consulting

  5. FORTIS IT-Services

  6. Pentland Firth Software

  7. ADLON Intelligent Solutions

  8. Net at Work

  9. Yext

  10. Bucs IT

  11. CipSoft

  12. LivePerson Germany

  13. MVC Mobile Video Communication

  14. SWAN

  15. InVision

  16. TRASER Software

  17. 247Grad Labs

  18. e-velopment

  19. Syngenio AG

Unter 50 Mitarbeiter

  1. Parkster

  2. Evora IT Solutions

  3. Quality First Software

  4. Asto und Commerce

  5. NSCON Network Services & Consulting

  6. Modelyzr

  7. Speicherwerke

  8. GAMOMAT

  9. Pix Software

  10. Ideri

  11. datac Kommunikationssysteme

  12. Claneo

  13. Caleo Consulting

  14. BRANDMAUER IT

  15. Xenium

  16. GEP

  17. Profihost

  18. SECUINFRA

  19. FAST-DETECT

  20. UIM-Universal Interface Management

  21. HV-Office Software- und Systemhaus

  22. unique projects

  23. Information Works

  24. SEC Consult Deutschland Unternehmensberatung

  25. ATIX Informationstechnologie und Consulting

  26. MEGLA

  27. neubau kompass