Noch 'ne Ware: Ing-ware von PSI

Das reinste Warenhaus

17.10.1975

BERLIN - Einen neuen Begriff - und dabei die schillernde Vielfalt der schon bestehenden bereichernd - prägt PSI, Berlin. Sie hat sich den Begriff "Ing-ware" rechtlich schützen lassen. Die Firma ist eines der größten europäischen Spezial-Unternehmen auf dem Gebiet der Prozeßsteuerung. Kennzeichnend für ihre Arbeit ist, daß nicht nur Rechner einzusetzen sind oder Software entwickelt werden muß. Vielmehr ist meist die Steuerung oder Überwachung eines ganzen technischen Systems zu entwerfen und zu entwikkeln. Das ist mehr herkömmliche "Ingenieur-Aufgabe" als Software-Entwicklung. Auch die angelsächsische Bezeichnung "Systems-Engineering" trifft darauf nicht ganz zu, denn das umschließt die Planung und Einrichtung ganzer Produktionsanlagen. Aber "Ing-ware" bedeutet etwa: Realisierung unterschiedlicher Steuer- und Regelsysteme mit Hilfe von Funktions-Blöcken, die ihrerseits aus einer Kombination von Hardwareelementen wie Meßgeräten, Schaltern, Ventilen usw. mit Software-Moduln bestehen und jeweils ganz bestimmte Aufgaben haben. Beim Entwurf eines neuen Prozeßsteuerungssystems sind demnach nicht die Grundelemente oder einzelne Programmbefehle zu kombinieren, sondern diese Funktionsblöcke. Das erleichtert die Entwurfs- und Entwicklungsarbeit entscheidend.

Der Markt für Prozeßsteuerungssysteme ist expansiv und dürfte sich in den Jahren bis 1980 als der am schnellsten wachsende EDV-Teilmarkt erweisen. Insofern sei "Ing-ware" als Instrument zur Rationalisierung bei der Einrichtung derartiger Systeme ein Erfordernis der Zeit.