Das nächste Ubuntu "telefoniert nach Hause"

12.04.2007
Die für den 19. April avisierte nächste Ubuntu-Version 7.04 ("Feisty Fawn") enthält ein neues Tool, das Debugging-Informationen an die Entwickler schicken kann.

Wenn also eine Anwendung abstürzt, kann der Nutzer den Entwicklern direkt die Informationen darüber zukommen lassen, wie das passieren konnte. Benutzer kommerzieller Betriebssysteme wie Windows oder Mac OS X kennen solche Fehlerberichte längst. "Es gibt potenziell Millionen von Nutzern, die eine Anwendung auf Ubuntu laufen lassen, aber sie haben keine Beziehung zu uns oder Upstream-Entwicklern", erklärte Mark Shuttleworth, CEO des kommerziellen Ubuntu-Sponsors Canonical. "Wenn wir beide Gruppen effektiver zusammenbringen können, nützt das beiden."

Automatisierte und über das Internet verschickte Fehlerberichte können für Entwickler sehr hilfreich sein. Erstens gehen sie zahlreicher ein, als wenn sich die Nutzer jedes Mal händisch um einen Bug-Report kümmern müssten, und zweitens können sie detailliertere Infomationen liefern als durchschnittliche Anwender, etwa Speicherauszüge ("Stack Traces"). Wie auch bei Windows oder Mac OS X bleibt es aber natürlich auch dem Ubuntu-Nutzer überlassen, ob er die Absturzdaten übermitteln will oder nicht.

Eine weitere wichtige Neuerung in Feisty Fawn, das bereits als Beta zu haben ist, wird ein umfänglicher Assistent für die Migration von Windows zu Ubuntu. Noch nicht für reif genug befunden wurde dagegen die 3D-Oberfläche "Beryl", mit dem Ubuntu dem "Aero"von Vista Konkurrenz machen will. "Man bekommt halt nicht immer was man will. Das ist gut und gesund", vertröstet Shuttleworth die Nutzer. Beryl ist aber für Early Adopters optional erhältlich und dürfte dann in einem der nächsten Ubuntu-Updates fest Einzug halten. (tc)